Prisma

Stress kann tödlich sein

Auch im Krankenhaus

cae | Nicht nur vom Chirurgen hängt es ab, ob ein Patient eine Operation überlebt. Auch die berufliche Qualifikation und die Arbeitsbelastung der Krankenschwestern spielen eine große Rolle.

Die retrospektive Auswertung von Daten aus 300 Krankenhäusern, die die Operationen von über 420.000 Patienten im Alter ab 50 Jahren betreffen, ergab, dass sich sowohl der Ausbildungsstatus als auch die Arbeitsbelastung der 26.500 involvierten Krankenschwestern auf die Überlebensrate der Patienten auswirkten. Die Krankenhäuser liegen in neun europäischen Ländern, darunter England, die Niederlande und die Schweiz, nicht jedoch Deutschland. Die Gesamtmortalitätsrate der operierten Patienten innerhalb von 30 Tagen schwankte zwischen 1 und 1,5%. Wegen dieses niedrigen Prozentsatzes war es nur aufgrund der sehr hohen Fallzahl möglich, herauszufinden, mit welchem Faktor die Krankenschwestern zur Mortalitätsrate beitrugen.

Das Ergebnis lautet pauschal: Die Mortalitätsrate steigt mit jedem Patienten, den die beteiligte Krankenschwester zusätzlich betreuen muss, um 7%. Andererseits sinkt die Rate um 10%, wenn die Krankenschwester nicht nur eine einfache Ausbildung, wie sie auch in Deutschland üblich ist, absolviert hat, sondern ein Fachstudium als Bachelor abgeschlossen hat. Oder im Zusammenhang: Wenn 60% der Krankenschwestern Bachelors sind und täglich sechs Patienten betreuen ist die Mortalitätsrate um 30% niedriger, als wenn nur 30% Bachelors sind und täglich acht Patienten betreuen. 

Quelle: Aiken LH, et al. Nurse staffing and education and hospital mortality in nine European countries: a retrospective observational study. Lancet, Epub 26.02.2014.

0 Kommentare

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.