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- DAZ 25/2014
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Arzneimittel und Therapie
Dosis-Eskalation oder konventionell?
Strahlentherapie beim Prostatakarzinom
Die konformale Radiotherapie, bei der die Strahlen gezielt auf die Prostata und das entartete Gewebe gelenkt werden, ermöglicht eine Dosis-Eskalierung, deren Auswirkungen in einer internationalen, randomisierten, Open-label-Studie (MRC RT01) untersucht wurden. 843 Männer mit lokal begrenztem Prostatakarzinom (T1b bis 3a, NO, MO) wurden zwei Gruppen zugeordnet und erhielten eine Standard-Radiotherapie (64 Gy in 32 Fraktionen) oder eine eskalierte Bestrahlung (74 Gy in 37 Fraktionen). Alle Probanden hatten zuvor eine mehrmonatige anti-androgene Therapie erhalten, die bis zum Abschluss der Bestrahlung beibehalten wurde. Die Nachbeobachtungszeit betrug zehn Jahre.
Zur negativen Bilanz der Dosis-Eskalierten Therapie zählten höhere Komplikationsraten, da häufiger akute und chronische Toxizitäten auftraten. Die Vorteile der Dosis-eskalierten Bestrahlung zeigten sich in den höheren Heilungschancen (definiert als Ausbleiben eines erneuten Anstiegs des PSA-Wertes). So konnte das biochemische Rezidiv (kein Anstieg des PSA-Wertes) von 55% (Dosis-kontrollierte Bestrahlung) auf 43% (Dosis-eskalierte Bestrahlung) gesenkt werden. Die Dosis-eskalierte Therapie schlug sich allerdings nicht in einem verbesserten Überleben nieder, und nach zehn Jahren waren in beiden Gruppen noch 71% der Studienteilnehmer am Leben.
Fazit: Durch die Dosis-eskalierte Rate sank die Rezidivrate und stieg der Anteil unerwünschter Wirkungen. Ein Einfluss auf das Gesamtüberleben konnte nicht festgestellt werden.
Quelle: Dearnaley D et al. Escalated-dose versus control-dose conformal radiotherapy for prostate cancer: long-term results from the MRC RT01 randomised controlled trial. Lancet Oncol 2014;15:464-473
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