DAZ aktuell

„Ein desaströses Ergebnis“

Graue kritisiert DAV wegen Retax-Urteil

BERLIN (lk) | Im Zusammenhang mit dem Nullretax-Urteil des Bundessozialgerichts hat der Vorstandsvorsitzende des Norddeutschen Apotheken-Rechenzentrums (NARZ), Dr. Jörn Graue, das Vorgehen des Deutschen Apothekerverbands (DAV) kritisiert. Die hiergegen eingelegte und vom DAV unterstützte Verfassungsbeschwerde war erfolglos geblieben. „Ich kann nur vermuten, dass es möglicherweise prozesstaktisch nicht klug war, einen finanziell eher unbedeutenden Einzelfall zum Anlass zu nehmen, eine derartige Grundsatzentscheidung herbeizuführen“, sagte Graue bei der NARZ-Mitgliederversammlung.

Möglicherweise hätten die Richter des zuständigen Senats des Bundessozialgerichtes anders entschieden, „wenn sie sich der Dimension bewusst gewesen wären, die dieses Urteil auslöst, wenn man die gesamte Apothekerschaft als betroffene Gruppe und auch nur beispielsweise einen Jahreszeitraum zugrunde gelegt hätte“, so Graue. Unabhängig davon, ob man „in der Vergangenheit klüger hätte handeln können“, müsse man nunmehr mit diesem Urteil zurecht kommen. Es werde jetzt Aufgabe des DAV sein, das „desaströse Ergebnis dieses Prozesses“ in Verhandlungen mit den Krankenkassen und der Politik soweit abzumildern, dass „wir Apotheker damit leben können, zumindest also unseren Wareneinsatz wieder zurück erhalten“.

Ausführlich befasste sich Graue in seinem Rechenschaftsbericht zudem mit dem Thema Datenschutz bei der Weiterverarbeitung von Rezeptdaten. Graue unterstrich die Vorreiterrolle des NARZ bei der datenschutzkonformen Anonymisierung von Rezeptdaten. Die Auseinandersetzungen mit dem Marktforschungsunternehmen IMS Health um Schadenersatzforderungen seien zur Zufriedenheit des NARZ beendet worden.

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