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Das kommt gut an

AOK-Apotheken-Aktion „Arzneimittel sicher einnehmen“ stößt auf große Resonanz

STUTTGART (jz) | Bereits zum fünften Mal wurde in diesem Jahr die Kampagne „Arzneimittel sicher einnehmen“ durchgeführt. Versicherte konnten im Rahmen der gemeinsamen Initiative von AOK und Apotheken im bayerischen Mittelfranken zwei Monate lang den Mix ihrer verschreibungspflichtigen und freiverkäuflichen Arzneimittel in teilnehmenden Apotheken checken lassen. Von Jahr zu Jahr beteiligen sich mehr Apotheken an der Aktion und auch die Zahl der teilnehmenden Versicherten entwickelt sich gut, berichtet Christine Brummer, AOK-Bereichsleiterin der Direktion Mittelfranken.

Die mittelfränkische Initiative wurde laut Brummer im Jahr 2010 ins Leben gerufen. Die Kasse und verschiedene Apotheker in der Region wollten ihre Zusammenarbeit intensivieren. Für die Entwicklung und Umsetzung der Initiative arbeitete die AOK eng mit dem Bayerischen Apothekerverband zusammen. Seither ist die Zahl der teilnehmenden Apotheken von Jahr zu Jahr gestiegen: 2010 machten 70 Apotheken mit, 2014 sind es bereits 305. Das entspricht einer Teilnehmerquote von 70,60 Prozent aller Apotheken in Mittelfranken, erklärt Brummer.

Fokussierung auf Spezialthemen

Und auch die Zahl der teilnehmenden Versicherten hat sich über die Jahre gut entwickelt: „Wir begannen 2010 mit 600 Teilnehmern, 2011 ließen 1950 Kunden ihre Arzneimittel checken, 2012 waren es 1605 Teilnehmer“, so Brummer. Die meisten Versicherten haben nach drei Jahren schon ihren Arzneimittelcheck durchgeführt und brauchen nicht jedes Jahr einen neuen, vermutete die Kasse angesichts des Rückgangs. Man entschied daher vor zwei Jahren, sich auf ein Spezialthema zu fokussieren. Für die Aktion zum Thema „Schmerzmittel“ interessierten sich 2013 dann 966 Versicherte, an der diesjährigen Aktion zum Thema „Schlafmittel“ nahmen 760 Versicherte teil.

Am häufigsten sind Wechselwirkungen

Grundsätzlich wurden in diesem Jahr bei 56 Prozent der Teilnehmer Auffälligkeiten in der Medikation festgestellt. 75 Prozent bezogen sich dabei auf Wechselwirkungen, 33 Prozent auf eine unklare Anwendung und 13 Prozent auf eine Überversorgung. Mehr als die Hälfte der teilnehmenden Apothekenkunden nehmen regelmäßig fünf oder mehr Wirkstoffe ein. Es zeigte sich außerdem, dass die Medikation bei 26 Prozent Schlafmittel beinhaltet. „Ich bin erstaunt, dass fast ein Drittel aller Teilnehmer ihre Schlafstörungen mit Medikamenten therapiert“, erklärt dazu Norbert Kettlitz, AOK-Direktor in Mittelfranken. AOK-Beratungsapothekerin Dr. Sonja Wunder warnt vor dem leichtfertigen Gebrauch der Medikamente: „Schlafmittel heilen nicht, sie wirken nur symptomatisch.“

Initiative auch für 2015 geplant

Aufgrund der positiven Resonanz soll die Initiative auch im nächsten Jahr fortgeführt werden. „Sowohl die teilnehmenden Apotheken, als auch unsere Versicherten sind begeistert von der Aktion“, berichtet Brummer. Beide Seiten profitierten voneinander: „Die Bindung zwischen den Apothekern und den Kunden wird gestärkt und unsere Versicherten werden kompetent beraten und können gezielt Fragen stellen.“ Zwar richte sich das Angebot in erster Linie an AOK-Kunden – gleichwohl sei die Aktion für alle interessierten Versicherten kostenfrei. Übrigens: Der Vorteil der Kundenbindung muss den teilnehmenden Apotheken auch genügen, denn ein Honorar für ihre Beratertätigkeit im Rahmen der Aktion erhalten sie von der Kasse nicht. 

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