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Prisma
Erbliche Risikofaktoren für Parkinson
Jeder hat sein persönliches Risikoprofil
Das Team um Thomas Gasser, das auch die Rolle des α-Synuclein bei der Pathogenese des Morbus Parkinson erforscht (s. DAZ 2014, Nr. 13, S. 6), verglich zunächst die Ergebnisse von Studien, die die DNA von insgesamt 13.708 Parkinson-Patienten und 95.282 gesunden Personen europäischer Abstammung untersucht hatten. Demzufolge spielen 32 Gene eine Rolle bei der Entstehung der Parkinson-Krankheit. Anschließend untersuchte das Team in einer eigenen Studie diese Gene bei 5353 Parkinson-Patienten und 5551 Gesunden und konnte dabei nur 28 genetische Risikofaktoren für Parkinson identifizieren, die auf insgesamt 24 Gene verteilt sind. Sechs dieser Gene sind quasi Neuentdeckungen, denn ihr Zusammenhang mit Parkinson war bisher nicht bekannt.
Eine weitere Analyse ergab, wie sich die Kombination einzelner Genvarianten auf das Risiko auswirkt: Im ungünstigsten Fall ist das Risiko um den Faktor 3 erhöht. Dies ist weniger, als man erwarten sollte, und unterstreicht die Tatsache bzw. Vermutung, dass auch bestimmte Umweltfaktoren und womöglich weitere, noch unbekannte erbliche Belastungen eine Rolle spielen. Jedes bisher bekannte Risikogen erhöht für sich allein das Parkinson-Risiko so wenig, dass es vermutlich kein geeignetes Ziel für eine wirksame Therapie wäre.
Das individuelle Risikoprofil ist beim jetzigen Forschungsstand für die Prophylaxe und Therapie nicht relevant, doch könnte sich das durch weitere Erkenntnisse ändern.
Quelle:
Nalls MA, et al. Large-scale meta-analysis of genome-wide association data identifies six new risk loci for Parkinson‘s disease. Nat Genet 2014;46:989–993
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