DAZ aktuell

Fairer Wettbewerb für alle

Bork Bretthauer, Geschäftsführer von Pro Generika

Foto: Pro Generika

Die wichtigsten Entwicklungen im Generikamarkt lassen sich in zwei Zahlen ausdrücken: Generika decken mehr als 75 Prozent des Arzneimittelbedarfs in Deutschland. Dabei haben sie jedoch einen Anteil an den gesamten Arzneimittelausgaben der GKV von deutlich weniger als zehn Prozent – bemessen nach Werkspreisen und nach Abzug von Rabatten aus Rabattverträgen. Und diese Schere – immer mehr Versorgung für immer weniger Geld – öffnet sich weiter. Dabei ist für jeden leicht erkennbar, dass diese Entwicklung endlich ist.

Der Pharmadialog der Bundesregierung kann daher auch eine Chance für den Generikastandort Deutschland sein. Denn nach wie vor produzieren viele Generikaunternehmen in Deutschland bzw. in Europa. Wer also etwas für eine Arzneimittelversorgung tun will, die modern, sicher und für die Krankenkassen bezahlbar ist, muss im Pharmadialog die Rahmenbedingungen für den Generikastandort Deutschland verbessern.

Darüber hinaus zeichnen sich ab 2015 bei den Patentabläufen grundlegende Veränderungen ab: Viele patentgeschützte Biopharmazeutika stehen vor dem Auslaufen des Patents. Das öffnet das Fenster für Biosimilars, als Folgeprodukte ehemals patentgeschützter Biopharmazeutika, und damit für eine bessere Versorgung. Denn schon heute zeigt sich, dass viele Patienten aus Kostengründen keinen Zugang zu modernen biopharmazeutischen Arzneimitteltherapien bekommen. Biosimilars können das ändern und diese Hightech-Versorgung für die Kassen auch dauerhaft bezahlbar machen.

Daher engagieren wir uns dafür, dass die künftigen Biosimilars ungehindert und rasch in die Versorgung gelangen. Jedwede Marktbarrieren, die den Biosimilarwettbewerb erschweren oder gar ausbremsen, müssen aus dem Weg geräumt werden. Sind Patentschutz und diverse Schutzzertifikate abgelaufen, ist es Zeit für Wettbewerb. Patentverlängernde Rabattverträge, die einige Kassen derzeit schließen, behindern dagegen den aufkeimenden Wettbewerb. Wir hoffen, dass die Große Koalition hier den Mut aufbringt und faire Wettbewerbsbedingungen für alle Markteilnehmer schafft. |

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