DAZ aktuell

Pflicht erfüllen, Zukunft erkämpfen

Friedemann Schmidt, Präsident der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA)

Foto: ABDA

Der Deutsche Apothekertag 2014 hat mit seinem klaren Votum für das Perspektivpapier „Apotheke 2030“ die Agenda für dieses und die folgenden Jahre gesetzt. Aus dem naturgemäß hohen Abstraktionsgrad der Perspektiven ergibt sich nun die Notwendigkeit, eine möglichst schnelle Konkretisierung und strategische Umsetzung der Ziele des Papiers zu liefern. Die „Apotheke 2030“ ist keine Fundamentalkritik an der gegenwärtigen Berufsausübung, sondern der Weg in die Zukunft, den die Kollegen gemeinsam gehen wollen. Hinter jeder Zielsetzung stehen mehrere Fragen: Wollen wir das, können wir das, dürfen wir das? Wir müssen bei jedem Schritt hinterfragen, wie die wirtschaftlichen Erfolgsaussichten, die qualifikatorischen Voraussetzungen und die Konsequenzen für das Verhältnis zu den Ärzten aussehen. Die Neugier darauf bei allen Apothekern zu wecken, ist die Aufgabe für die Zukunft.

Für das Jahr 2015 gilt es, berufspolitische Schwerpunkte zu setzen, ohne andere wichtige Themen und Schauplätze zu vernachlässigen oder zu ignorieren. Die Verbesserung der wirtschaftlichen Verhältnisse der Apotheker hat die allerhöchste Priorität. Dabei wird sowohl um eine Erhöhung der gegenwärtigen Honoraransätze als auch um die Etablierung neuer Vergütungsbestandteile zu kämpfen sein. Diese neuen Elemente sollen nicht mehr ausschließlich vom „Vergütungsträger“ Arzneimittel abhängen, sondern den Apotheker und seine Leistung, z. B. in der Prävention, als „Vergütungsträger“ etablieren. Das ist durchaus ein systematisches Novum, wofür allerdings noch eine geeignete Rechtsgrundlage außerhalb von Modellversuchen geschaffen werden muss.

Die stärkere Einbindung der Apotheker in die zunehmend zentralisierte Steuerung des Gesundheitswesens ist ein zweites wichtiges Thema für 2015. Die Antrags- und Beteiligungsrechte der Apotheker in den Steuerungsgremien der gemeinsamen Selbstverwaltung müssen gestärkt werden. Ob dazu auch berufsständische oder verbandsinterne Veränderungen notwendig sind, müssen wir diskutieren. Ein dritter Schwerpunkt liegt in der Aus-, Fort- und Weiterbildung. Die unerlässliche naturwissenschaftliche Ausbildung muss sinnvoll ergänzt werden. Aus Sicht der Patienten sind Apotheker in erster Linie Versorger und brauchen deshalb besondere kommunikative Kompetenzen, um die Interaktion von Mensch und Arzneimittel zu optimieren. |

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