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Die Seite 3
„Dauerbaustelle“
Die neue ABDA-Geschäftsführerin Claudia Korf hat ihren Vortrag auf dem Wirtschaftsforum des Deutschen Apothekerverbands zur wirtschaftlichen Lage der Apotheken „Erfolg ist eine Dauerbaustelle“ überschrieben.
Und tatsächlich kann man sich beim Betrachten des ständigen Bemühens der Apotheker, eine regelmäßige Überprüfung und eine Anpassung ihres Packungshonorars zu erreichen, und der genauso regelmäßigen Antwort der Gesundheitspolitiker der Großen Koalition, dass es derzeit keine Möglichkeit gebe, dieses Ansinnen zu erhören, an eine Straße erinnert fühlen, die immer wieder aufgerissen und zugeschüttet wird, ohne dass für den Beobachter irgendein Fortschritt zu erkennen wäre.
Unermüdlich wie die Bauarbeiter, die dieselbe Straße nun das elfte Mal aufgraben, um schon wieder irgendein Kabel zu verlegen, beschwören Apothekervertreter vor, während oder nach Wirtschaftsforum oder Apothekertag, dass es „Signale“ aus der Politik gebe, dass man dieses Mal die Überprüfung der Honorare im nächsten Gesetz unterbringen werde – nur um anschließend zu hören zu bekommen, dass das doch „nicht auf der Tagesordnung“ steht.
Das einzige, was sich in diesem ständigen Hin und Her ändert, ist die Begründung der Ablehnung. 2014 musste das Pflegepersonal herhalten, das jetzt aber wirklich mal mehr Geld verdient habe (von steilen Gehaltsanstiegen bei Krankenschwestern hat man allerdings bisher nichts gehört), dieses Jahr muss unbedingt verhindert werden, dass das Gesetzesvorhaben durch den Bundesrat zustimmungspflichtig wird.
„Der AMNOG-Frust sitzt tief“ hieß der Wirtschaftsbericht 2010, „Teilhabe statt Abkopplung“ war der über das Jahr 2011 überschrieben. Darin konstatierte Korfs Vorgänger Karl-Heinz Resch bereits in der Einleitung die „bittere Erkenntnis“, dass die Apotheker „abgekoppelt sind von der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung“. Dieses Resümee könnte man auch für das Jahr 2014 ziehen, Dr. Thomas Müller-Bohn hat seine Analyse der wirtschaftlichen Entwicklung der Apotheken „Stillstand ist Rückschritt“ genannt (siehe Seite 20 dieser DAZ). Denn die Entwicklung der Apotheken stagniert – während die übrige Wirtschaft (und natürlich auch die Kosten der Apotheken) wachsen.
Die einzige Aufhellung in den letzten Jahren war der Wirtschaftsbericht 2013. Dank der ersten (und bisher einzigen) Erhöhung des Fixhonorars seit 2004 wollte man auf dem letztjährigen Wirtschaftsforum „Licht am Ende des AMNOG-Tunnels“ sehen. Doch schon damals unkten manche, dass es sich dabei sehr gut um das Licht eines entgegenkommenden Zuges handeln könnte.
Heute muss man feststellen, dass sich das inflationsbereinigte Betriebsergebnis einer durchschnittlichen Apotheke zwar gegenüber 2013 leicht erhöht hat, dass diese Erhöhung aber praktisch vollständig durch die Zahlungen des Notdienstfonds zustande kam – der eben auch im Jahr 2013 eingeführt wurde. Und auch 2014 lag das Betriebsergebnis immer noch unter dem Wert des Jahres 2004!
Die Dauerbaustelle bleibt uns vorerst erhalten. Wann sie in den dringend benötigten Erfolg mündet, ist weiterhin unklar.
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