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Prisma
Antibiotika sichern Überleben
... des Bakteriums, das sie herstellt
Die Forscher arbeiteten mit 13 Streptomyces-Arten, die sie jeweils zu zweit oder zu dritt wachsen ließen. Bei der gemeinsamen Kultivierung von zwei Bakterien-Arten wurde bei einem Drittel der Kombinationen beobachtet, dass eine Art das Wachstum der anderen hemmen konnte. Wurde den zwei Arten eine dritte hinzugefügt, nahm diese in einigen Fällen sogar Einfluss auf die Interaktion der zwei anderen: So war es bei Anwesenheit eines dritten Akteurs möglich, dass eine zuvor in ihrem Wachstum gehemmte Art sich wieder vermehrte. Weiterhin wurde das Bakterienwachstum in Nährstoff-reichem und Nährstoff-armem Medium verglichen. Hier zeigte sich, dass Nährstoffmangel eine Wachstumshemmung verstärken konnte. Im Gegensatz dazu war es bei ausreichendem Nährstoffangebot mitunter möglich, dass sich benachbarte Arten gegenseitig beschützten. Dies spricht dafür, dass Bakterien-Arten in einem interaktiven, teilweise sogar sozialen Verbund zusammenleben. Bei knappen Ressourcen versuchen sie jedoch verstärkt, sich durch die Produktion von antibiotischen Stoffen gegenüber ihren Konkurrenten durchzusetzen.
Für die Suche nach neuen Antibiotika könnte das genutzt werden: Durch Nachahmung der Bedingungen, in denen eine Bakterien-Art das Wachstum einer anderen unterdrückt, könnte die Antibiotika-Produktion gezielt angeregt werden. Aus Streptomyces-Arten wurden bereits viele Antibiotika isoliert. Es ist denkbar, dass diese Bakterien unter optimierten Bedingungen noch weitaus mehr antibiotische Wirkstoffe bilden könnten. |
Quelle
Abrudan MI et al. Socially mediated induction and suppression of antibiosis during bacterial coexistence. Proc Natl Acad Sci 2015;112:11054–9
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