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Aus den Ländern
Nationale Konzepte lokal umsetzen
Wie erreichen Präventionskampagnen den Patienten?
Dr. Heidrun Thaiss, Leiterin der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA), erläuterte in einem Einführungsvortrag, dass die BZgA bei der Entwicklung der Nationalen Präventionsstrategie mitwirkt und die gesetzlichen Krankenkassen bei der Präventionsarbeit unterstützt. Sie behauptete, dass eine große Vielfalt an unterschiedlichen Projekten zur Gesundheitsförderung den Patienten häufig nicht nützt oder sogar einer nachhaltigen Prävention entgegensteht.
In der anschließenden Podiumsdiskussion legten die Experten dar, wie die nun zur Verfügung stehenden Mittel sinnvoll genutzt werden sollten. Laut Hubertus Räde, AOK Bayern, ist eine Orientierung an den verschiedenen Lebenswelten der verschiedenen Patienten für den Erfolg entscheidend. Im Gegensatz zu Frau Dr. Thaiss beurteilt er eine große Vielfalt an Präventionskonzepten positiv. Zu stark reglementierte und auf Konformität bedachte Konzepte seien für die individuellen Bedürfnisse der Patienten ohne Nutzen. Susanne Mauersberg vom Verbraucherzentrale Bundesverband meint, dass die vielen verschiedenen Präventionskonzepte, die gegenwärtig eher nebeneinander existieren, miteinander verbunden und in den Alltag integriert werden müssen, um effektiv zu sein.
Für Kathrin Sonnenholzner (MdL, SPD) ist die Nachhaltigkeit der wichtigste Punkt. Neben den großen Themen sollten außerdem Randthemen, wie z. B. das fetale Alkoholsyndrom, in den Fokus der Prävention gerückt werden. Um auch die sozialen Randgruppen zu erreichen, seien niederschwellige Angebote nötig. Ulrich Leiner (MdL, Die Grünen) sieht ebenfalls die Gefahr, dass die Mittel nicht bei den sozial benachteiligten Personengruppen ankommen, und fordert entsprechende Anstrengungen.
Bei der anschließenden offenen Diskussion ging es darum, was letztendlich beim Patienten ankommt und wie die Akteure vor Ort eingebunden werden. Alle Personen auf dem Podium hielten es für notwendig, die „lokalen Ebenen“ einzubeziehen und die Organisationsstrukturen an die unterschiedlichen Regionen anzupassen, um eine wirksame und nachhaltige Prävention zu gewährleisten.
Fazit der Veranstaltung war, dass das Präventionsgesetz eher eine Evolution als eine Revolution bewirken wird. Trotzdem ist es nötig, mit den zusätzlichen Mitteln nicht lediglich „mehr vom Selben zu machen“, sondern den Fokus auf die Förderung nachhaltiger Projekte zu legen, die auf die Lebenswelten angepasst sind und vor allem auch die sozial Schwachen erreichen. |
Quelle: Paul Schmitz, München
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