Aus den Ländern

Schmitz: Was die ABDA wirklich tut

Beiratssitzung des LAV Baden-Württemberg

STUTTGART (cae) | In der Beirats­sitzung des Landesapothekerverbands Baden-Württemberg am 21. Oktober in Stuttgart berichtete ABDA-Hauptgeschäftsführer Dr. Sebastian Schmitz, wie die Arbeit bei der ABDA, die sich großenteils hinter den Kulissen abspielen müsse, „wirklich“ aussieht.
Foto: LAV BW

Dr. Sebastian Schmitz


Erst einen Konsens finden …

Schmitz begann seinen Vortrag, indem er die gängigsten Vorurteile über die ABDA zitierte: „Die tun nichts und wenn, dann zu spät.“ – „Die verprassen unser Geld.“ – „Die bei der ABDA wissen gar nicht, was an der Basis los ist.“ – „Die ABDA ist viel zu leise.“

Daraufhin legte er dar, wie komplex viele Aufgaben sind: „Die ABDA muss in den meisten Prozessen divergierende Interessen von angestellten Apothekern und niedergelassenen Apothekern, von großen und kleinen Apotheken, von Landapotheken und Stadt­apotheken und vielen anderen Gruppierungen mit einbeziehen.“ Um einen Konsens zu finden und einheitlich handeln zu können, sei Ausdauer und Sitzfleisch vonnöten. So finden an rund 50 Tagen im Jahr Gremiensitzungen der verschiedensten Art statt.

… dann Lobbyarbeit treiben

Zur Lobbyarbeit erläuterte Schmitz, dass außer Gesprächen mit Politikern auch die Beobachtung des gesamten gesundheitspolitischen Umfelds mit den Krankenkassen und den anderen Leistungserbringern dazugehört: „Wir müssen schauen, wer macht was, wer fordert was, und in welche Richtungen gehen die Entwicklungen in anderen Gesundheitssektoren. Daraus resultiert immer auch die Prognose, was das im Zweifel für die Apothekerschaft heißt.“

Die Gespräche mit Politikern müssen oft vertraulich geführt werden, damit sie überhaupt zu Ergebnissen führen. Die erforderliche Diskretion verhindert laut Schmitz, „dass wir mit knackigen Erfolgsberichten nach außen gehen können“.

Foto: LAV BW

Fritz Becker

Becker: ABDA liefert schnell und viel

LAV-Präsident Fritz Becker ergänzte: „Jedes Lobbygespräch zieht neue Arbeit nach sich. Und die entsprechenden Papiere müssen innerhalb kurzer Zeit erstellt werden. Hier liefert die Apothekerschaft über die ABDA mit ihren Mitarbeitern in kurzer Zeit viel ab.“

Die Beiratsmitglieder empfanden den Vortrag von Schmitz als überaus nützlich und sehr erhellend. Man könne die Abläufe, die Erfolge und scheinbaren Misserfolge nun besser verstehen und einschätzen. Deshalb sollte die ABDA häufiger solche Vorträge an­bieten.

Aktuelle Gesetzesvorhaben

In seiner Rede riss LAV-Präsident Fritz Becker kurz die wichtigsten aktuellen Gesetzgebungsverfahren an, die die Apotheker betreffen. Oberste Priorität habe das E-Health-Gesetz, das in der jetzigen Fassung vorsieht, dass nur die Ärzte einen Medikationsplan erstellen. „Das wollen wir so nicht stehenlassen“, erklärte Becker und verwies darauf, dass viele Politiker auch die Apotheken am Medika­tionsplan beteiligt sehen wollen. Beim Pflegestärkungsgesetz will Becker insbesondere die Inkontinenzversorgung und die Präqualifizierung für die Hilfsmittelabgabe thematisieren. Einen Schritt weiter sei man schon beim Thema Entlassrezept: In Gesprächen mit der Deutschen Krankenhausgesellschaft arbeite man bereits an den Details, wie die Klinikärzte die Entlassrezepte für die Patienten ausstellen sollen.

Flüchtlinge

In den Apotheken kommen immer wieder Fragen rund um die Versorgung von Flüchtlingen und die Abrechnung der abgegebenen Arzneimittel auf. Der LAV Baden-Württemberg sammelt die Probleme und Fragen, um sie dann mit der Sozialministerin Katrin Altpeter zu erörtern. |

Quelle: Carmen Gonzalez, LAV BW

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