Arzneimittel und Therapie

Neuer Estrogen-Rezeptor-Modulator

Die EU-Kommission hat mit Ospemifen (Osphena®) einen ­selektiven Estrogen-Rezeptor-Modulator (SERM) zur Behandlung von postmenopausalen Frauen mit mäßig schwerer bis schwerer symptomatischer Atrophie von Vulva und Vagina zugelassen, bei denen eine lokale Therapie nicht angezeigt ist. Ospemifen besitzt östrogen­agonistische und -antagonistische Eigenschaften und lindert die bei postmenopausalen Frauen auftretenden Beschwerden beim Geschlechtsverkehr, zu denen es infolge einer vaginalen Atrophie kommen kann. Zu den häufigsten unerwünschten Wirkungen gehören Hitzewallungen, vaginaler Ausfluss, Muskelkrämpfe und vermehrtes Schwitzen. In den USA wurde Ospemifen bereits 2013 zugelassen. Dort enthält die Packungsbeilage einen speziellen Warnhinweis (boxed warning), dass es unter Ospemifen aufgrund der Estrogenstimulation zur Verdickung des Endometriums kommen kann.

Hohe Grippe-Aktivität in Deutschland

Die Aktivität der akuten Atemwegserkrankungen ist bundesweit in der 7. Kalenderwoche 2015 im Vergleich zur Vorwoche erneut gestiegen, wie das Robert Koch-Institut (RKI) informiert. Im Nationalen Referenzzentrum für Influenza wurden in der 7. Woche 2015 in 196 (74%) von 266 eingesandten Sentinelproben respiratorische Viren identifiziert. In 167 (63%) Proben wurden Influenza-Viren nachgewiesen. Bislang wurden 35 Todesfälle mit Influenza-Infektion an das RKI übermittelt, darunter 23 Fälle mit nicht subtypisierter Influenza A, vier Fälle mit Influenza A(H3N2), vier Fälle mit Influenza A(H1N1)pdm09 und ein Fall mit Influenza B.

Lenvatinib bei Schilddrüsenkrebs

In den USA wurde mit Lenvatinib (Lenvima®) ein Tyrosin­kinase-Inhibitor zur Therapie des refraktären Schilddrüsenkarzinoms zugelassen. Der Multikin­ase-Inhibitor blockiert die Weiterleitung verschiedener Wachstumssignale (VEGFR 1 bis 3, FGFR 1 bis 4, PDGRF alpha, RET und KIT). Auch in Europa läuft ein Zulassungsverfahren.

Panobinostat gegenhämat­ologische Tumoren

In den USA hat die FDA den Histondeacetylase(HDAC)-Inhibitor Panobinostat (Farydak®) für die Behandlung von Patienten mit bereits behandeltem multiplem Myelom zugelassen. Eine Überaktivierung der Histon­deacetylase führt zu einer Inaktivierung von Gensequenzen. Dies tritt bei vielen hämatologischen Tumoren auf. Laut Novartis laufen auch Zulassungsanträge in der EU und in Japan.

Neue Fixkombi bei Diabetes Typ 2

In den USA wurde zum ersten Mal eine Fixkombination aus einem Inhibitor des Natriumglucose-Co-Transporter 2 (SGLT2) und einem Inhibitor der Dipeptidyl-Peptidase 4 (DPP-4) zugelassen, wie Boehringer Ingelheim und Eli Lilly mitteilten. Glyxambi® enthält Empagliflozin und Linagliptin in einer einmal täglich am Morgen einzunehmenden Tablette. SGLT2-Hemmer wie Empagliflozin entfernen Glucose über den Urin durch die Blockierung der Glucose-Wiederaufnahme in der Niere. DPP-4-Hemmer wie Linagliptin wirken wie körpereigene Inkretine, die die Insulin­synthese und -freisetzung aus den Betazellen des Pankreas fördern.

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