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Wirtschaft
Stada gerät unter Druck
„Aktivistische Investoren“ wollen Einfluss nehmen
Aktivistische Investoren möchten nicht nur ihr Geld anlegen, sondern aktiv die Strategie von Unternehmen beeinflussen. Bislang traten sie vor allem in den angelsächsischen Ländern auf – jetzt sorgt ein aktivistischer Investor beim ursprünglich von Apothekern gegründeten Unternehmen Stada für Wirbel.
Nach einem Bericht der Frankfurter Allgemeinen Zeitung hat die in Luxemburg ansässige Gesellschaft Active Ownership zusammen mit dem Investor BNY Mellon Service ein Aktienpaket über 5% erworben. Nun arbeite Active Ownership an einer Strategie, den Stada-Vorstand unter Führung von Hartmut Retzlaff unter Druck zu setzen, und versuche, sich für sein Unterfangen die Unterstützung von Hedgefonds zu sichern.
Laut Firmenwebsite will Active Ownership „die Unternehmen als Partner langfristig und konstruktiv begleiten“. Gemeinsam mit dem Management sollen „wertschaffende Strategien und Maßnahmen“ definiert werden. Für deren Umsetzung steht Active Ownership „im Rahmen von Aufsichtsrats- und Beratungsmandaten“ bereit.
Wird die Rolle von Retzlaff infrage gestellt?
Der Einfluss des Investors könnte sich einerseits gegen die dominante Rolle von Vorstandschef Retzlaff richten, dessen Gehalt und Pensionszusagen immer wieder von Aktionärsseite kritisiert werden. Retzlaff steht seit 1993 an der Spitze der Stada, sein Vertrag wurde letztes Jahr vorzeitig um fünf Jahre verlängert.
Andererseits könnte auch die Aufspaltung in eine Generika- und eine OTC-Sparte im Fokus des Interesses stehen. Bei einem eventuellen Verkauf würden die beiden Teile zusammengenommen vermutlich einen höheren Wert erzielen als der Gesamtkonzern.
Die Hauptversammlung der Stada findet am 9. Juni statt. Darauf dürfen nicht nur die Aktionäre – nach Schätzung der Abteilung Investor Relations 10% Apotheker und Ärzte – gespannt sein. |
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