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- AZ 27/2016
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Wirtschaft
Sturm über der Stada
Berüchtigter US-Finanzinvestor kauft sich ein
Der verschiedentlich als typische „Heuschrecke“ bezeichnete Amerikaner Wyser-Pratte war viele Jahre bei den US-Marines – das prägt auch sein Verhalten als Investor. Gerne soll er Aktionäre auf Hauptversammlungen mit dem Satz unruhig machen: „Wacht auf und riecht Napalm.“
Das Handelsblatt beschreibt sein Geschäftsmodell mit „Billig einsteigen, Unruhe stiften, teuer verkaufen“. Meist kauft er Aktienpakete von angeschlagenen Firmen, so um die 5%. Dann erzeugt er, auch mit Hilfe der Presse, Unruhe in Aktionärskreisen, bringt den Vorstand zum Wanken, setzt den Verkauf von einzelnen Sparten durch und verkauft, wenn der Kurs steigt, seine Anteile mit Gewinn.
Gerne wird über seine Erfolge beim Augsburger Roboterbauer Kuka – derzeit in aller Munde wegen des geplanten Verkaufs an die Chinesen – gesprochen, den Wyser-Pratte erfolgreich umbaute. Gegenbeispiele, bei denen der Investor große Summen verlor, gibt es indes auch zur Genüge.
Wiedenfels baut „System Retzlaff“ zurück
Aber auch ohne auf die „guten Ratschläge“ von Wyser-Pratte zu warten, hat man bei der Stada bereits mit dem Umbau begonnen. In einem Brief, der der Nachrichtenagentur Reuters vorliegt und dessen Authentizität seitens der Stada bestätigt wurde, teilt der neue CEO Matthias Wiedenfels seinen Mitarbeitern mit, dass Steffen Retzlaff zwei von drei Ämtern abgebe. Damit dürfte die überaus steile Karriere des Sohns von Helmut Retzlaff, der sein Amt als Vorstandsvorsitzender wegen Krankheit derzeit ruhen lässt, zumindest vorläufig auf ein normales Maß zurückgestutzt sein. Getrennt habe man sich auch von zwei externen persönlichen Beratern von Retzlaff senior, weitere Änderungen gebe es in Kürze.
Derweil benimmt sich Wyser-Pratte schon wie ein Großaktionär: Er werde dem Vorstand schon „zeigen, wo es langgeht“, zitiert das Handelsblatt. Es werde Zeit, „dass Stada erwachsen wird“. |
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