Wirtschaft

Lounge vor dem Hörsaal

Wie die KV Hessen zur Niederlassung animiert

cha | Mit einer gemütlichen Sitzecke direkt vor dem Hörsaal und Infomaterial in lockerer Sprache will die Kassenärztliche Vereinigung (KV) Hessen an den Universitäten Frankfurt/Main, Marburg und Gießen Medizinstudenten für die spätere Niederlassung begeistern.

Nicht nur der apothekerliche, auch der ärztliche Nachwuchs scheut zunehmend vor der Niederlassung zurück. Das bringt viele Probleme mit sich: Apotheken und Arztpraxen finden keine Nachfolger. Dadurch fehlt einerseits den „Ruheständlern“ ein dicker Geldbatzen, der die Existenz sichern oder zumindest das Rentnerdasein ver­süßen sollte. Außerdem sind zukünftig eklatante Mängel in der Versorgung zu befürchten.

Die KV Hessen will daher den ­medizinischen Nachwuchs schon frühzeitig vertraut machen mit dem Gedanken, sich später einmal niederzulassen. Sie hat bereits vor zwei Jahren begonnen, mit den Projekten Winter- und Sommer-Lounge Medizinstudenten zweimal im Jahr direkt an der Universität anzusprechen. Wie die Ärzte Zeitung berichtet, konnten allein während der letzten Winter-Lounge in sechs Tagen an den ­Universitäten Frankfurt/Main, Marbug und Gießen 1200 Kontakte gezählt werden.

Ein „Hot Doc“ lässt sich nieder

Die Strategie ist einfach: In einer gemütliche Sitzecke direkt vor dem Hörsaal informieren KV-Be­rater zum Thema Niederlassung, verteilen Info-Postkarten mit der Aufschrift „Hot Doc“ und eine Broschüre mit dem saloppen Titel „Lass dich nieder!“.

„Als wir 2013 mit den Veranstaltungen begonnen haben, wussten die Studierenden nicht unbedingt, was eine KV ist. Das hat sich mittlerweile geändert“, so Christian Keul, der bei der KV Hessen für die Niederlassungskampagne zuständig ist. Auch hätten sich damals viele angehende Ärzte keine Gedanken über eine Niederlassung gemacht. „Was mit Sicherheit auch daran liegt, dass an den Universitäten das Stationäre vorgelebt wird“, so Keul. „Heute sehen viele die Niederlassung als Alternative.“ |

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