Prisma

Die Meere sind voll …

Plastik – wohin damit?

cae | Die Welt produziert jährlich über 300 Millionen Tonnen Plastik, wovon knapp die Hälfte auf PET entfällt und nur ein Siebtel wiederverwertet wird. Der Plastikmüll sammelt sich großenteils in den Ozeanen. Nur ein kleiner, aber gut sichtbarer Teil treibt auf dem Wasser und konzentriert sich in riesigen Müllstrudeln. Das Projekt „The Ocean Cleanup“ möchte das Plastik mit einer am Meeresboden verankerten Barriere einfangen und jährlich 70.000 Tonnen einsammeln – für Kritiker des Projektes viel zu wenig und auch viel zu teuer, denn die Produktionskosten pro Tonne würden sich auf über 4000 Euro belaufen.

Der größte Teil des Plastikmülls im Meer wird durch UV-Licht und Salzwasser zerbröselt und mechanisch ­extrem zerkleinert. Er gelangt in die Nahrungskette von Meerestieren, die ihn mit Plankton „verwechseln“. Austern, die Plastik fressen, wachsen langsamer und werden nahezu unfruchtbar. Mit den Speisefischen kommt das Plastik auch in unseren Organismus – mit unabsehbaren Folgen.

Mikroben, die Plastik abbauen (s. o.), könnten das Problem entschärfen, doch können deren Abbauprodukte ­toxisch sein. Das Problem der Plastikmüllberge und -strudel könnte dauerhaft wohl nur dann gelöst werden, wenn man herkömmliche Kunststoffe durch biodegradierbare Kunststoffe ­ersetzt, die von einer breiteren Palette von Mikroorganismen zu natürlichen Verbindungen abgebaut werden. |

Quelle

Knauer R. Plastikmüll – Kehrwochen im Ozean; www.spektrum.de, News vom 31.5.2016

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