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Mehr Geld für Personal und PR

ABDA legt Haushaltsvoranschlag für 2017 vor – Beiträge sollen um 3,3 Prozent erhöht werden

BERLIN (wes/ks) | Die ABDA hat zur Vorbereitung ihrer Mitgliederversammlung am 30. Juni ihren Jahresabschluss 2015 und den Haushaltvoranschlag für 2017 an ihre Mitgliedsorganisationen versendet. Daraus geht hervor, dass die Mitgliedsbeiträge von Landesapothekerkammern und -verbänden um 3,3 Prozent erhöht werden sollen. Mit dem zusätzlichen Geld sollen unter anderem vier neue Mitarbeiter finanziert und das Budget für die Öffentlichkeitsarbeit erhöht werden.

Die Personalkosten sind – wie auch in der Vergangenheit – der größte Posten im Haushalt. Laut Planung sollen sie im kommenden Jahr auf 9,3 Millionen Euro steigen – für 2016 sind bislang Ausgaben von 8,9 Millionen vorgesehen. Die ABDA plant dafür, 2017 vier neue hauptamtliche Mitarbeiter einzustellen. So soll es einen neuen Referenten für Öffentlichkeitsarbeit geben, um die Außendarstellung der ABDA gegenüber Medien, Fachöffentlichkeit und Politik zu intensivieren.

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Die ABDA will lauter werden Um ihre „Außendarstellung zu intensivieren“ plant sie unter anderem einen eigenen Newsroom und will einen weiteren Referenten für Öffentlichkeitsarbeit einstellen. Das kostet natürlich …

Neuer Informationskanal

Zu diesem Zweck ist ein sogenannter „Newsroom“ auf der ABDA-Webseite geplant, der tagesaktuell über die ­Arbeit der Organisation berichtet und neues Informationsmaterial zur Verfügung stellt. Neben Pressematerial und Social-Media-Beiträgen soll es zum Beispiel auch Dossiers zu aktuellen Themen, Hinweise auf Veranstaltungen oder Publikationen geben. ­Dafür seien die Aufbereitung der Information, zeitaufwändige Recherchen sowie eine mittel- und langfristige Themenplanung notwendig, heißt es im Entwurf. Da das „Generieren von Content (…) verlässlich sowie journalistisch professionell erfolgen“ soll und die Belastung der Geschäftsbereiche vermieden werden müsse, sei eine neue Vollzeitstelle notwendig – und zwar für einen „berufserfahrenen Referenten mit kommunikationswissenschaftlichem oder vergleichbarem Hintergrund“.

Zwei neue Stellen für die Vertragsabteilung

Ferner sind neue Stellen in der Abteilung Verträge eingeplant: Gesucht sind ein/e Jurist/in und ein/e Pharmazeut/in. Hier nehme die Arbeitsbelastung schon in den herkömmlich zugewiesenen Abteilungen beständig zu. Beispielsweise was die Verhandlung und Betreuung von Hilfsmittelversorgungsveträgen betrifft. Die Umsetzung dieser Verträge sorge auch durch das neue Online-Vertragsportal (OVP) für immer mehr Arbeit. Doch es sollen künftig auch neue Aufgaben bewältigt werden. Dabei geht es im juristischen Bereich um Markenrecht (Lizenzen zur Nutzung des Apotheken-A für Nicht-Verbandsmitglieder), den Aufbau einer Schnittstelle zwischen Apothekern, Ärzten und Krankenhäusern und Verträge über pharmazeutische Dienstleistungen. Letzterer Punkt wird auch für die neue Stelle im pharmazeutischen Bereich relevant. Hier gibt es überdies weitere neue Aufgaben im Zusammenhang mit dem Rahmenvertrag, der Hilfstaxe, dem Hilfsmittelverzeichnis und der Packungsgrößenverordnung.

Weiterhin will die ABDA eine berufserfahrene Teamassistenz mit betriebswirtschaftlichem Hintergrund für den Bereich Finanzen, Personal und Verwaltung neu einstellen. Bereits in diesem Jahr wurde das ABDA-Personal aufgestockt, unter anderem um drei Stellen für den Aufbau der Telematik-Infrastruktur. Dazu kommen neun Mitarbeiter, die bisher bei der Vermögensverwaltung deutscher Apotheker (VGDA) angestellt waren und im Zuge der Umstrukturierung zum Jahreswechsel übernommen wurden.

Mehr Geld für die Öffentlichkeitsarbeit

Abseits der Personalkosten soll auch der Etat für die Öffentlichkeitsarbeit leicht steigen, von 3,56 Millionen Euro für 2016 auf 3,7 Millionen im kommenden Jahr. 2015 war das anvisierte Ausgabenziel nicht erreicht worden: Die „erhebliche Abweichung“ – der Etat hatte damals 3,49 Millionen Euro vorgesehen, ausgegeben wurden 3,72 Millionen Euro – ist laut Kommentierung der Image-Kampagne und dem FIP-2015-Film geschuldet. Mit dem neuen Öffentlichkeitsarbeits-Konzept will die ABDA 2017 insgesamt 3,67 Millionen Euro ausgeben – so ­zumindest der Plan. Die geplanten Ausgaben setzen sich zusammen aus Kosten für Kampagnen (2 Millionen Euro für 2017), Events wie beispielsweise das ABDA-Sommerfest (500.000 Euro), „Online“ (270.000 Euro), „spezielle Kommunikationsbereiche“ (230.000 Euro), Pressearbeit (210.000 Euro) sowie den sogenannten „Overhead“ (260.400 Euro).

Die aktuell laufende Kampagne der PR-Agentur Cyrano soll im kommenden Jahr trotz des neuen Konzeptes nicht abgesetzt werden. Vorbehaltlich der Zustimmung des Geschäftsführenden Vorstands soll sie auch noch im Wahlkampf vor der Bundestagswahl weiterlaufen, dabei jedoch stärker politisch ausgerichtet werden.

Gespart werden soll in Zukunft bei den Kooperationen. „Es wird davon ausgegangen, dass die Kooperation mit dem DBS (Deutscher Behindertensportverband, Anm. d. Red.) nicht über das Jahr 2016 hinaus fortgesetzt wird“, heißt es dazu in der Kommentierung des Haushaltsentwurfs. Seit 2008 unterstützt die ABDA den DBS und insbesondere die deutsche Mannschaft bei Paralympischen Spielen. Zuletzt hatte die ABDA den Vertrag mit dem DBS 2013 verlängert.

Höhere Beiträge sollen Budgetsteigerung finanzieren

Insgesamt wächst das Budget der ABDA auf 17,7 Millionen Euro (für 2016 sind 17,2 Millionen Euro veranschlagt). Finanziert werden soll dieser leichte Budget-Anstieg vor allem durch die Beiträge der Mitgliedsorganisationen. Um insgesamt 3,3 Prozent sollen diese steigen und würden dann – so die Mitgliederversammlung dem Haushalt zustimmt – bei 16,2 Millionen Euro liegen.

Die Beitragssätze sollen jedoch von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich stark steigen. In einer Tabelle, die dem Haushaltsentwurf angehängt ist, sind beispielsweise für die Stadtstaaten Berlin und Bremen Beitragssteigerungen von 6,2 bzw. 7,4 Prozent vorgesehen. Wobei Bremen auch nach dieser Erhöhung immer noch den nach absoluten Zahlen niedrigsten Beitrag bezahlen würde, gefolgt vom Saarland und Mecklenburg-Vorpommern.

Besser ergeht es laut Entwurf den ­Niedersachsen, ihr Beitrag würde um 1,1 Prozent sinken. Laut der Tabelle hängen die Beitragsänderungen von der „Umsatzsteuerstatistik“ 2013 und 2014 ab. Danach sind die Gesamtumsätze in allen 17 Kammerbezirken in den beiden Jahren um 3,8 Prozent von 43,7 auf 45,4 Milliarden Euro gestiegen.  |

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