Prisma

Paris atmet (wieder)

Fahrverbote gegen Luftverschmutzung

cae | „Paris respire“ – so lautet der Slogan für die temporäre Verkehrsberuhigung in derzeit 13 Vierteln oder Straßenzügen der französischen Hauptstadt, die dazu beitragen soll, die schlechte Luftqualität auf EU-Standard zu bringen.
Foto: siraanamwong – Fotolia.com

Auf zehn Fahrbahnen rollen oder stehen die Autos auf der Pracht­straße Champs Élysées, während duldsame Touristen unter den Bäumen in den Straßencafés sitzen.

Das bereits seit dem Jahr 2003 entwickelte Projekt für saubere Luft erhielt eine neue Dimension, als am Sonntag, dem 8. Mai die knapp 2 km lange Avenue des Champs-Élysées für motorisierte Fahrzeuge gesperrt wurde.

Diese Maßnahme wurde am 5. Juni wiederholt und soll nun in der Regel an jedem ersten Sonntag eines Monats stattfinden. Sie ist im direkten Umfeld zweifellos effektiv, denn die Konzentration des NO2 sank an dem „Ruhetag“ um ein Drittel, und sie kommt bei den meisten Bewohnern der Innenstadt von Paris, die in einer der am dichtesten besiedelten Gegenden wohnen – 200 Personen auf 1 Hektar, doppelt so viel wie in Berlin-Mitte – gut an.

Gerade die schlechte Luft war in den letzten Jahren für manchen Bewohner der Anlass, der Hauptstadt ade zu sagen: „Paris je t’aime, mais je te quitte.“ Einen drohenden Exodus größeren Ausmaßes in die Provinz soll „Paris respire“ verhindern. Zu den spektakulären Maßnahmen zählte der „Tag ohne Auto“ (Journée sans voiture) am 27. September 2015, als die ganze ­Innenstadt gesperrt war und in den übrigen Stadtteilen eine Höchstgeschwindigkeit von 20 km/h galt. Weniger unauffällig, aber wirkungsvoller und nachhaltig ist der Ausbau des ­Radwegenetzes.  |

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