DAZ aktuell

Lindner legt nach

FDP-Spitze will deregulieren

BERLIN (bro/ks) | In der FDP bleibt das Rx-Versandverbot ein heißes Eisen. Während sich einzelne Liberale in den Regionen hierfür stark gemacht haben, gibt sich die Bundesspitze unbeeindruckt. Partei-Chef Christian Lindner schrieb voriges Wochenende in einem Gastbeitrag in der FAZ, dass Apotheker zwar vor unfairem Wettbewerb geschützt werden müssten. Doch zugleich ­forderte er mehr Deregulierung.

Lindner hatte Mitte November in einem-Interview mit der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ (FAZ) die parteiinterne Debatte selbst ins Rollen ­gebracht. Er hatte angemerkt, dass er für eine stärkere Wettbewerbsorientierung im Apothekenmarkt und gegen ein Versandverbot sei. Nun hat er nachgelegt. Erneut sprach er sich für den Erhalt des Rx-Versandhandels aus. Diskussionen über ein Verbot gehen für ihn „an der gesellschaftlichen Realität und den Wünschen der Menschen vorbei.“ Außerdem hält es Lindner für rechtlich nicht machbar. Er meint: Um hiesige Apotheker vor unfairem Wettbewerb zu schützen, sollte das Bundesgesundheitsministerium Wege prüfen, etwa über die bestehenden Rahmenverträge mit den Kassen, einen aggressiven Preiswettbewerb der ausländischen Anbieter einzuschränken.

Doch Lindner hat noch ganz andere ­Ideen, um Apotheker konkurrenzfähiger zu machen. So sollte ihnen erlaubt werden, „als Shop im Shop in Einzelhandelsgeschäften“ Präsenz zu zeigen und ihr Sortiment um nicht gesundheitsspezifische Produkte zu erweitern. Schließlich sollten Apotheker „zusätz­liche Prämien“ für pharmazeutische Beratungen und Dienstleistungen erhalten. Und: Not- und Nachtdienste müssten besser honoriert werden. |

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