Top-Themen: Versandverbot und Honorar

Fritz Becker, Vorsitzender des Deutschen Apothekerverbandes (DAV):

Das neue Jahr hat zwar gerade erst begonnen, aber die Bundestagswahl nähert sich schon mit großen Schritten. Wenn die Parteien demnächst ihr Spitzenpersonal und ihre Programme aufstellen, wird man sich zu gesundheitspolitischen Akzenten positionieren müssen. Klar ist aber auch: Oberste Priorität hat derzeit, die ordnungspolitische Unsicherheit seit dem Urteil des Europäischen Gerichtshofs vom 19. Oktober 2016 zu beseitigen. Der Plan von Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe, den Versandhandel mit Medikamenten wieder auf das europarechtlich gebotene Maß zurückzuführen, wird vom Deutschen Apothekerverband unein­geschränkt unterstützt. In der gesamten Debatte zeigt sich aber auch, wie volatil die Rahmenbedingungen für die Freien Berufe geworden sind – auch in wirtschaftlicher Hinsicht.

Bei ihrer Grundvergütung bleiben die Apotheken weiterhin von der Politik abhängig. Es gibt keinen gesetzlichen Anspruch auf eine Überprüfung der Angemessenheit in planbaren Intervallen. Es gibt keine faire und leistungsorientierte Berechnungsmethodik. Auf das Verlangen der Apotheker, dies zu ändern, hat das zuständige Bundeswirtschaftsministerium mit ­einem Gutachten reagiert, dessen Ergebnisse zur nächsten Bundestagswahl vorliegen sollen. Das Problem wurde damit in die nächste Legislaturperiode vertagt. Was dann passiert, ist ungewiss. Nur dass „etwas“ passiert, dürfte klar sein. Die Frage nach einer angemessenen Apothekervergütung wird also Ende dieses Jahres weiter von uns in den Raum gestellt werden. |

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