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Wirtschaft
Merck steigert Gewinn durch Verkauf
Harte Konkurrenz im Geschäft mit Flüssigkristallen / Hohe Forschungsausgaben
Bereits zur Halbjahresbilanz hatte der Konzern seine Umsatzerwartungen gesenkt; die Gewinnziele wurden jedoch weiterhin beibehalten. Das Geschäft mit Flüssigkristallen für Smartphone-Displays steht unter starkem Konkurrenzdruck. Wettbewerber aus China greifen die Marktführerschaft der Darmstädter seit einiger Zeit an.
Auch im Bereich Pharma verzeichnet Merck Umsatzrückgänge bei seinem Multiple-Sklerose-Mittel Rebif® (Interferon beta-1a) und dem Krebsimmuntherapeutikum Erbitux® (Cetuximab) und versucht daher durch Investitionen neue Arzneimittel auf den Markt zu bringen. In der gesamten Sparte legten die Gesamtumsätze um 1,2 Prozent zu – trotz negativer Währungseffekte. Der Gewinn brach jedoch aufgrund der Forschungs- und Marketingausgaben um fast ein Fünftel ein.
Zur Disposition steht nach wie vor das OTC-Geschäft. Im September hatte Merck angekündigt, die Sparte ganz oder teilweise verkaufen zu wollen oder Partnerschaften einzugehen. Dabei konnte die Sparte im dritten Quartal mit Marken wie Nasivin®, Kytta® oder Femibion® den Umsatz um elf Prozent auf 236 Millionen Euro steigern, was Analysten äußerst positiv werten. Vor allem Asien und Lateinamerika stellen für Merck starke Absatzmärkte dar.
Bei einem Verkauf der Sparte wären weltweit 3800 Mitarbeiter betroffen, in Deutschland rund 280. Insidern zufolge gelten Nestlé, Sanofi und Bayer als Interessenten. Mit einer Entscheidung wird Anfang 2018 gerechnet.
Nur durch den Verkauf des Biosimilar-Geschäfts für 656 Millionen Euro an den Fresenius-Konzern schreibt Merck aktuell schwarze Zahlen. Weitere bis zu 500 Millionen Euro sind an Entwicklungsziele geknüpft.
Die Eingliederung des US-Laborausrüsters Sigma Aldrich verläuft dagegen planmäßig.
Merck-Chef Stefan Oschmann hält an seinen Zielen für das laufende Jahr fest: Die Umsatzentwicklungen für das aktuelle Jahr liegen zwischen 15,3 und 15,7 Milliarden Euro und das Betriebsergebnis soll vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen zwischen 4,4 bis 4,6 Milliarden Euro betragen – mittlerweile rechnet man aber mit Werten am unteren Ende der Spanne. |
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