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Wirtschaft
Allianzen gegen Amazon
In den USA flüchtet die Konkurrenz in Fusionen
Der November ist im Begriff, an der New Yorker Wallstreet einer der fusionsträchtigsten Monate der vergangenen Jahre zu werden – das berichtet die Frankfurter Allgemeine Zeitung unter Bezug auf den Informationsdienst Dealogic. Und das, obwohl das Volumen angekündigter Übernahmen in diesem Jahr bislang aufgrund der politischen Unwägbarkeiten fast 20 Prozent unter dem Vorjahresniveau lag.
Zu den größten Fusionen dürfte der Zusammenschluss der US-Drogerie- und Apothekenkette CVS mit dem Krankenversicherer Aetna gehören. Gerüchte gibt es schon seit einiger Zeit (s. DAZ.online vom 27.10.2017: Apothekenkette, PBM, Krankenversicherung – bald in einem Unternehmen?), doch nun scheinen die Beteiligten aufs Tempo zu drücken. Nach einer Meldung der Nachrichtenagentur Reuters unter Bezug auf „mehrere mit dem Vorgang vertraute Personen“ wollen die beiden Konzerne bereits im Dezember die Fusion bekanntgeben. Laut FAZ soll CVS mehr als 66 Mrd. Dollar für Aetna zahlen, laut Reuters sind es mehr als 70 Mrd. Dollar. Sowohl Aetna als auch CVS äußern sich nicht zu den Plänen.
Aktienkurse unter Druck
Anlass für die geplante Fusion soll der mögliche Einstieg von Amazon in den Vertrieb von Rx-Medikamenten gewesen sein: Kaum tauchten entsprechende Medienberichte auf, kamen die Aktienkurse von Drogerieketten unter Druck. Durch die Fusion käme es zu erheblichen Synergieeffekten: CVS betreibt mehr als 9700 Drogeriefilialen mit Apotheken und führt mit einem eigenen Pharmacy Benefits Management System (PBM) Arzneimittel-Preisverhandlungen mit den Krankenversicherungen, Aetna ist einer der größten Versicherer des Landes.
Aber auch in anderen Bereichen schlagen die Aktivitäten von Amazon Wellen: So hat die Übernahme der Biosupermarktkette Whole Foods durch Amazon zahlreiche Fusionsspekulationen in der Supermarktbranche ausgelöst. |
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