Wirtschaft

Oesterle ist zurück

Ex-Celesio-Chef steigt bei Großhändler AEP ein

bro | Er ist zurück im Großhandelsmarkt: Der ehemalige Celesio-Chef Dr. Fritz Oesterle hat den Vorstandsposten bei einer der Eigentümerinnen des Großhändlers AEP übernommen.

Erst im August 2016 hatte er ein Comeback im deutschen Apothekenmarkt kategorisch ausgeschlossen: Der Ex-Celesio-Chef Dr. Fritz Oesterle sagte damals, er sei zwar in einigen Aufsichtsräten und in Osteuropa noch im Apotheken-Business tätig. In Deutschland sei er aber nur noch ein „interessierter Zaungast“. Doch zumindest mit einem Bein steht Oesterle jetzt wieder im Großhandelsmarkt. Wie DAZ.online berichtet, ist der Stuttgarter Rechtsanwalt schon im November 2016 als einzelvertretungsberechtigtes Vorstandsmitglied der Adhuc AG bestellt worden.

Damit ist Oesterle Vertreter einer der AEP-Gesellschafterinnen geworden. Denn die Stuttgarter Adhuc AG ist seit dem Gründungsjahr 2012 eine Anteilseignerin der Holding, die die AEP kontrolliert.

Welche Ziele Oesterle mit seinem Engagement verfolgt, ist bislang unklar. Das AEP-Management betont jedenfalls, dass der Einfluss des „Totengräbers der inhabergeführten Apotheke“ – wie er einst von einer Zeitung bezeichnet wurde – praktisch Null sei.

Ein Blick auf die Eigentümer-Struktur bestätigt das. Die österreichische Post kontrolliert etwas mehr als 40 Prozent der Gründungs-Holding, der ehemalige österreichische Wirtschaftsminister Dr. Martin Wartenstein weitere 30 Prozent. Der Berliner Unternehmensberater Dr. Nikolaus Fuchs und Dr. Andreas Eckert, Vorstandschef des Medizintechnik-Unternehmens Eckert & Ziegler, halten jeweils 10 Prozent der Anteile – und Oesterles Adhuc AG rund 5 Prozent der AEP-Holding. Aber: Oesterle darf nun offiziell an allen Gesellschafter-Sitzungen teilnehmen, wird in alle wichtigen Entscheidungen rund um den Großhändler eingeweiht und steht in den wichtigsten Verteilern der Unternehmensspitze.

Im vergangenen Jahr erklärte AEP-Chef Jens Graefe, dass man inzwischen 15 Prozent aller deutschen Apotheken beliefere. Kürzlich hat AEP eine Zusammenarbeit mit der Apothekenkooperation Elac gestartet. Rechnet man die Elac-Apotheken dazu, könnte die AEP inzwischen sogar knapp 3500 Apotheker zu ihrem Kundenkreis zählen. |

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