DAZ aktuell

2017 bringt Richtungsentscheidung

Florian Schulze, Vorstandsmitglied im Verein demokratischer Pharmazeutinnen und Pharmazeuten

Foto: VdPP

Nach dem EuGH-Schock wird es im Jahr 2017 so oder so zu einer Richtungsentscheidung kommen. Handelsfreiheit oder Schutz der wohnortnahen Versorgung, wo liegen die Prioritäten in Berlin? Auch wenn die Bundespolitik nichts tut, werden die Auswirkungen des Urteils zu spüren sein. Ich bin gespannt, ob sich die Union auf eine Position einigen und sich dann gegen die SPD wird durchsetzen können. Aber die Debatte machte doch auch sehr nachdenklich. Die Apothekerschaft war mit ihrem Protest weitgehend allein im gesundheitspolitischen Raum. Kein Aufschrei unter den Patienten- und Versichertenverbänden, die für die wohnortnahe Versorgung aufstehen. Woran liegt es, dass vielen die pharmazeutische Betreuung nicht so viel wert ist, dass sie dafür auf 5 Euro Rabatt verzichten würden? Diesen Schuh muss sich die Apothekerschaft auch selbst anziehen. Für 2017 kommt es nun darauf an zu zeigen: Wir sind es wert und wir können es auch beweisen. Die schönen Worte des Perspektivpapiers „Apotheke 2030“ müssen schnellstmöglich mit Inhalten und Taten hinterlegt werden. Wenn in einem akademischen Heilberuf die Orientierung an wissenschaftlichen Erkenntnissen umstritten ist, stimmt ganz grundsätzlich etwas nicht. So muss die evidenzbasierte Selbstmedikation wieder auf die Tagesordnung, ebenso wie wirksame und überprüfte Qualitätssicherung. Ansonsten wird das nächste Urteil oder das nächste Gesetz nicht lange auf sich warten ­lassen. |

0 Kommentare

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.