Arzneimittel und Therapie

Erhöhen Antibiotika das Darmkrebsrisiko?

Häufiger Polypen entdeckt

rr | Antibiotika bringen die Darmflora heftig durcheinander. Nun hat man Sorge, dass sie sogar das Darmkrebsrisiko erhöhen.
Foto: Alex – Fotolia.com

Die Nurses Health Study begleitet bereits seit über 40 Jahren eine Gruppe von mehr als 120.000 US-Krankenschwestern. Nun wurden die Daten von Vorsorge-Koloskopien ausgewertet und mit früheren Antibiotika-Behandlungen in Zusammenhang gebracht. Bei Frauen, die über zwei Monate oder länger Antibiotika erhalten hatten, wurden signifikant häufiger Darmpolypen diagnostiziert als bei Frauen, die in dieser Zeit keine Antibiotika erhalten hatten. Polypen gelten als die häufigste Vorstufe von Darmkrebs.

Ob und wie Antibiotika das Darmkrebsrisiko erhöhen, ist nicht bekannt. Möglich wäre, dass sie die Besiedelung des Darms mit Fusobakt­erien begünstigen, die im Verdacht stehen, an der Entstehung von Darmtumoren beteiligt zu sein. |

Quelle

Cao Y et al. Gut 2017, published online 4. April; doi 10.1136/gutjnl-2016-313413

Das könnte Sie auch interessieren

Wie lässt sich der Antibiotika-Verbrauch bei unkomplizierten Harnwegsinfekten reduzieren?

Analgetikum versus Antibiotikum

... kann die Dauer der Antibiotika-Einnahme verringern

Bei Harnwegsinfekten symptomatisch behandeln ...

Sichere Alternative zu systemischen Antibiotika für junge Frauen

Spironolacton spült Akne weg

Beunruhigende Ergebnisse zu Fehlbildungen widerlegt

Entwarnung für Makrolide

Was Bärentraubenblätter bei der Behandlung von Blasenentzündungen leisten können

Pflanzliche vs. chemische Antibiose

Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen bei längerer Einnahme erhöht

Mögliche Spätfolgen von Antibiotika

0 Kommentare

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.