Prisma

Schweres Teilchen entdeckt

Xicc++ hat knapp vierfache Protonenmasse

cae | Fünf Jahre nach dem Higgs-­Boson haben Mitarbeiter des Kernforschungszentrums CERN in Genf wieder ein neues Teilchen entdeckt: das Xi-Baryon Ξcc++.

Die antike Vorstellung, dass man die Materie nicht endlos teilen könne, fand im 19. Jahrhundert ihre wissenschaftliche Ausformung in der Atomtheorie (griech. atomos = unteilbar). Ihr folgte die Erkenntnis, dass der Atomkern aus Nukleonen (Neutronen und Protonen) besteht und durchaus spaltbar ist und dass die Nukleonen wiederum aus drei Quarks bestehen: 2 „Up“ und 1 „Down“ oder 1 „Up“ und 2 „Down“. Den Nukleonen strukturell ähnliche Teilchen mit je drei Quarks fand man in der kosmischen Strahlung und in Teilchenbeschleunigern; sie werden zusammenfassend als Baryonen bezeichnet. Heute sind sechs Quarks bekannt, die allerdings noch nie „frei“ vorgefunden wurden.

Ξcc++ gehört zu den Xi-Baryonen (Xi = griech. Buchstabe Ξ), die ein leichtes Quark („Up“ oder „Down“) und zwei schwere Quarks („Charm“ oder ­„Strange“) besitzen. Das Subskript „cc“ bedeutet 2 „Charm“; mit Ξcc++ ­wurde zum ersten Mal ein Baryon mit 2 „Charm“ nachgewiesen. Aufgrund dieser beiden schweren Quarks hat Ξcc++ etwa 3,8-mal so viel Masse wie ein Proton. Seine Lebensdauer im CERN-Experiment betrug nur etwa 10-17 Sekunden. |

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