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Studierende präsentieren Forschungsergebnisse
PharMSchool Symposium in Münster
Zu Beginn des Symposiums begrüßte Prof. Dr. Klaus Langer vom Institut für Pharmazeutische Technologie und Biopharmazie die Anwesenden und erläuterte das PharMSchool-Projekt: Am Anfang des fünften Semesters erhalten die Studierenden gruppenweise ein arzneimittelbezogenes Thema, das sie dann im Hauptstudium in allen angebotenen Laborpraktika aus verschiedenen pharmazeutischen Perspektiven beleuchten. Ziel des Projektes ist es einerseits, aus dem verschulten Studiengang Pharmazie auszubrechen hin zu selbstständigem, wissenschaftlichem Arbeiten. Andererseits sollen so die einzelnen Fächer der Pharmazie besser vernetzt werden. Das Abschlusssymposium, auf dem die Studierenden ihre Ergebnisse präsentieren, ist von der Apothekerkammer Westfalen-Lippe und von der Deutschen Pharmazeutischen Gesellschaft (DPhG) als Fortbildungsveranstaltung anerkannt.
Morgens und mittags wurde das Symposium jeweils mit einem Plenarvortrag eingeleitet. Die Vorstandsvorsitzende der Nationalen Drogenagentur NADA, Dr. Andrea Gotzmann, gab einen Überblick zur Arbeit der Agentur und zur Bekämpfung des Dopings im Profisport allgemein. Professor Theo Dingermann von der Uni Frankfurt hielt einen Vortrag zu den pharmazeutischen Herausforderungen, die sich durch den Einsatz von Cannabis in der Medizin ergeben.
Von der Idee bis zum Ergebnis
Die Studierenden stellten jeweils einen Teilaspekt des von ihrer Gruppe bearbeiteten PharMSchool-Projektes in Kurzvorträgen vor. Zu Beginn jedes Projekts erarbeiteten sie zusammen mit ihren Mentoren eine Fragestellung oder eine Hypothese. Um diese dann zu überprüfen, wurden Versuchsprotokolle angefertigt. Beispielsweise fragte sich die Gruppe, deren Thema die koronare Herzkrankheit ist, ob sich nicht eine Alternative zum „Nitrospray“ entwickeln lässt, die genauso schnell wirkt, aber genauer dosiert werden kann. Die Idee: ein orodipersibler Film mit Glyceroltrinitrat. Mit einem Modellwirkstoff konnten sie zeigen, dass sich ein schnell zerfallender, aber bei Lagerung stabiler Film herstellen lässt. Eine andere Gruppe testete in vitro den Einfluss von Statinen auf die Insulinsekretion von B-Zellen der Langerhans-Inseln. Grund hierfür war eine Studie, die einen Zusammenhang zwischen einer Statin-Therapie und Diabetes nahelegte. Die Methoden reichten von der Analyse von Medikationsplänen über klassische Verfahren wie Naturstoffisolierungen bis hin zu modernen Techniken wie „Molecular Docking“.
Die Projekte kamen bei den Studierenden gut an. Sie begrüßten das selbstständige Arbeiten als Alternative zum vorherrschenden Frontalunterricht, selbst wenn sie eine Hypothese nicht beweisen konnten – denn das gehört auch zum wissenschaftlichen Arbeiten dazu.
Zum Ende des Symposiums wurden Preise für den besten Vortrag und das beste Poster vergeben. Den Posterpreis teilten sich die Gruppe „KHK und Angina pectoris“ für die orodispersiblen Filme und die Gruppe „Cholesterin“ für ihr Poster zum Thema „Statine im roten Reis“. Der Vortragspreis ging an die Gruppe „Chronisch entzündliche Darmerkrankungen“. Sie untersuchte die Stimulation der TNFα–Sekretion in Caco-2-Zellen und die Hemmung dieser Entzündungsreaktion mit Prednisolon und einem Extrakt aus Weihrauch (Boswellia serrata). |
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