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- AZ 3/2018
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Gesundheitspolitik
Hohe Cannabis-Nachfrage
Kassen lehnen rund ein Drittel der Anträge ab
Bei den verschiedenen AOKen, der Techniker Krankenkasse und der Barmer sind seit der Gesetzesänderung rund 13.000 Anträge auf Kostenerstattung für medizinisches Cannabis eingegangen. Zuvor hatten nur rund 1000 Menschen in Deutschland eine behördliche Ausnahmegenehmigung, die ihnen den Konsum zu medizinischen Zwecken erlaubte. Die Kassen müssen vor der ersten Verordnung allerdings die Kostenübernahme genehmigen – verweigern dürfen sie diese nur in begründeten Ausnahmefällen. Derzeit wird die Genehmigung in rund einem Drittel der Fälle abgelehnt. So haben die AOKen, die bundesweit rund 7600 Anträge erreichten, von diesen 64 Prozent abgelehnt. Die Barmer hatte fast 3300 Anträge erhalten, von denen sie rund 2000 bewilligte (61%). Bei der TK waren nach einem Bericht der „Rheinischen Post“ bis Ende November 2017 rund 2200 Anträge auf Kostenerstattung eingegangen. Die Genehmigungsquote lag hier ebenfalls bei 64 Prozent.
Laut AOK-Bundesverband hat diese Quote nach anfänglichen Schwierigkeiten über die Monate leicht zugenommen. „Sicherlich spielen unter anderem die Qualität der Antragstellung und die Erfahrung seitens der Kassen dabei eine Rolle“, heißt es dazu von der Kasse. Es gebe aber auch immer wieder Anträge von Patienten, bei denen keine schwerwiegende Erkrankung im Sinne des Gesetzes vorliege oder bei denen die Standardtherapien nicht ausgeschöpft worden seien.
Die Kehrseite der hohen Nachfrage sind Engpässe. Die Cannamedical Pharma GmbH beispielsweise, die in Deutschland verschiedene Cannabis-Sorten des niederländischen Produzenten Bedrocan vertreibt, räumt ein, dass die Lieferfähigkeit seines Partners auch weiterhin begrenzt ist. Ist der Hanf knapp – was häufig der Fall ist – würden die Vorbestellungen auf eine Art Warteliste gesetzt und die Apotheken der Reihenfolge nach beliefert. Dabei könne es zu mehrwöchigen Verzögerungen kommen.
Obwohl die Anbaukapazitäten in den Niederlanden bereits erhöht wurden, reicht dies offenbar nicht, um die hiesige Nachfrage zu bedienen. In Deutschland wird der Anbau erst starten und eine erste Ernte 2019 erwartet. |
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