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Wirtschaft
Trump twittert, Novartis kuscht
Vorerst keine Preiserhöhungen in Amerika
Schon seit der Präsidentschaftswahl 2016 haben die Pharmahersteller in den USA Angst, Donald Trump könnte regulierend in den Arzneimittelmarkt eingreifen und die bisher frei kalkulierten Preise verbieten. Im großen und lukrativen US-Markt würden so die Margen der Konzerne schrumpfen. Um dem Konflikt aus dem Weg zu gehen und den US-Präsidenten nicht noch weiter herauszufordern, kündigt der Schweizer Novartis-Konzern nun an: „Wir haben unsere Preiserhöhungspläne für dieses Jahr freiwillig zurückgezogen.“ Wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung berichtet, hätte Novartis-Chef Vas Narasimhan in einem Telefongespräch mit Journalisten bestätigt, dass man die Nettopreise unverändert lasse. Bereits der Vorgänger von Narasimhan, Joe Jimenez, hatte nervös auf den Regierungswechsel in Amerika reagiert. Im Februar 2017 schloss er mit Donald Trumps Anwalt Michael Cohen einen Beratervertrag über 1,2 Millionen Dollar ab. Novartis erhoffte sich so, frühzeitig herauszufinden, was Trump gesundheitspolitisch vor hat. Als sich jedoch herauskristallisierte, dass Cohen über keine relevanten Informationen verfügte, hütete sich Novartis den hoch dotierten Vertrag zu kündigen.
Narasimhan: „Großartig ins Jahr gestartet“
Novartis scheint es derzeit ohnehin nicht nötig zu haben, die Arzneimittelpreise in den USA zu erhöhen. Wie Narasimhan anhand der Geschäftszahlen in der vergangenen Woche mitteilte, habe der Konzern seinen Umsatz im ersten Halbjahr um 5 Prozent auf knapp 26 Milliarden Dollar erhöhen können. „Es ist aus heutiger Sicht gut möglich, dass wir das Jahr 2018 am oberen Ende unserer Zielbandbreite abschließen“, sagte er. Das bereinigte operative Ergebnis konnte um 11 Prozent auf 4,9 Milliarden Dollar gesteigert werden. Der Aktienkurs kletterte um 2 Prozent auf 79,80 Franken. |
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