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- DAZ 15/2018
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Prisma
Trüffeln aus dem eigenen Garten
Anbau als Alternative zum Kauf
Trüffeln waren einmal das unterirdisch reifende Nahrungsmittel schlechthin. So wurden nach ihnen die essbaren Wurzelknollen einer Zierpflanze benannt, die aus Südamerika stammt: die Kartoffel, wobei aus dem ersten „t“ des italienischen „tartufolo“ im Deutschen ein „K“ wurde. Die Kartoffel wandelte sich vom kostbaren Exoten zum feldmäßig angebauten Grundnahrungsmittel, während Trüffeln immer noch wild gesammelt werden. Allerdings kann man sie heutzutage auch durch das Pflanzen von Bäumen, die mit einem Trüffelpilz infiziert sind, im eigenen Garten heimisch machen, kultivieren und ernten.
Die Trüffelpilze (Gattung Tuber) wachsen in leicht alkalischem Boden als Mycel in Symbiose mit Laubbäumen oder – viel seltener – Stauden und bilden unterirdische Fruchtkörper, die vorzugsweise von Wildschweinen ausgegraben, gefressen und auch verbreitet werden, indem diese die Pilzsporen unverdaut ausscheiden. Drei Arten werden in Südeuropa traditionell mithilfe von Hunden, die auf die Wahrnehmung des typischen Geruchs dressiert wurden, gesammelt:
- T. melanosporum, Schwarze oder Périgord-Trüffel,
- T. magnatum, Weiße, Alba- oder Piemont-Trüffel und
- T. blotii (syn. T. uncinatum), Sommer- oder Burgunder-Trüffel.
In Deutschland stehen alle Trüffeln unter Artenschutz und dürfen nicht gesammelt werden. Davon unberührt ist der landwirtschaftliche Anbau oder die Zucht im eigenen Garten. Seit zehn Jahren gibt es in Deutschland eine „Trüffelbaumschule“, die Bäume und Sträucher (meistens Haselnuss) mit Sporen der Burgunder-Trüffel „impft“ und kommerziell vertreibt. Der Jahresertrag einer erfolgreichen Plantage beläuft sich auf 2 bis 4 g/m2, die auf dem Markt ein bis zwei Euro wert sind. Die etwa fünfmal so teuren Périgord-Trüffeln lassen sich in Deutschland (bisher) nicht kultivieren. |
Quelle
Feuls J. Gute Trüffel [sic] sind eine Frage der Kultur. FAZ, 5.4.2018
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