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Arzneimittel und Therapie
Den Shunt schneller schließen
Mit hochdosiertem oralem Ibuprofen gegen den persistierenden Ductus arteriosus Botalli
Der persistierende Ducuts arteriosus (PDA) ist eine häufige Komplikation bei frühgeborenen Kindern. Einerseits erhöht der Shunt das Risiko einer bronchopulmonalen Dysplasie, andererseits kann die Minderperfusion im Körperkreislauf z. B. zu nekrotisierender Enterokolitis, intraventrikulären Blutungen und Nierenversagen führen. Eine aktuelle Metaanalyse befasste sich mit der Frage, welche Therapiestrategie den größten Erfolg in der Behandlung des hämodynamisch signifikanten PDA erwarten lässt. Dazu wurden 68 randomisierte, kontrollierte Studien mit insgesamt 4802 Kindern mit einem Gestationsalter unter 37 Wochen oder einem Geburtsgewicht unter 2500 g ausgewertet. Als primärer Endpunkt wurde ein innerhalb einer Woche nach Beginn der Intervention erfolgter Verschluss des Ductus arteriosus definiert. Die orale Gabe hoher Ibuprofen-Dosen zeigte dabei signifikant bessere Ergebnisse als die intravenöse Gabe einer Standarddosis Ibuprofen oder als die intravenöse Gabe von Indometacin. Obwohl Placebo bzw. eine nicht pharmakologische Therapie im Hinblick auf den Verschluss des Ductus arteriosus die schlechtesten Ergebnisse erzielten, unterschieden sich diese Gruppen in Bezug auf nekrotisierende Enterokolitis, intraventrikuläre Hämorrhagien und Tod nicht von den Verum-Therapieregimen, wodurch sich die grundsätzliche Frage stellt, ob eine Pharmakotherapie in dieser Situation sinnvoll und notwendig ist. |
Quelle
Mitra S et al. Association of Placebo, Indomethacin, Ibuprofen, and Acetaminophen With Closure of Hemodynamically Significant Patent Ductus Arteriosus in Preterm Infants: A Systematic Review and Meta-analysis. JAMA 2018;319(12):1221-1238
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