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Arzneimittel und Therapie
Rückschlag in der Alzheimer-Forschung
BACE-1-Inhibitor Verubecestat enttäuscht in klinischer Studie
Ein charakteristisches Merkmal der Alzheimer-Erkrankung ist die Ablagerung nicht abbaubarer Beta-Amyloide im Gehirn, deren Bildung aus dem Amyloid-Präkursor-Protein durch das Enzym Beta-Sekretase (BACE 1, β-site amyloid precursor protein-cleaving enzyme) katalysiert wird. Aus dem Verständnis dieses Mechanismus resultierten große Erwartungen an die Entwicklung von Arzneistoffen, die diesen pathologischen Prozess unterbinden. Der BACE-1-Inhibitor Verubecestat vermag tatsächlich die Konzentration von Beta-Amyloiden in der Zerebrospinalflüssigkeit von Alzheimer-Patienten zu reduzieren und stellte somit einen vielversprechenden therapeutischen Ansatz dar. In einer multizentrischen Phase-3-Studie wurden nun die klinischen Auswirkungen dieser Beobachtung untersucht. Knapp 2000 Patienten mit leicht bis moderat ausgeprägter Alzheimer-Erkrankung erhielten in der randomisierten, kontrollierten Doppelblindstudie über einen Zeitraum von 78 Wochen entweder 12 mg Verubecestat, 40 mg Verubecestat oder Placebo. Anhand zweier Skalensysteme wurden die kognitiven Fähigkeiten der Patienten nach 78 Wochen mit denen zu Beginn der Therapie verglichen. Die Studie wurde vorzeitig abgebrochen, weil die Geschwindigkeit des Fortschreitens der Erkrankung nicht beeinflusst wurde: Die kognitiven Fähigkeiten der Patienten nahmen in allen drei Studienarmen um etwa dieselbe Punktzahl ab. Unerwünschte Effekte wie Hautausschlag, Stürze, Schlafstörungen, Suizidalität, Gewichtsverlust und Veränderung der Haarfarbe traten in den Verum-Armen häufiger auf als unter Placebo. Die Verringerung der Beta-Amyloid-Konzentration hat also offensichtlich keine klinische Relevanz – zumindest nicht zu einem Zeitpunkt, zu dem bereits Symptome der Erkrankung aufgetreten sind. |
Quelle
Egan MF et al. Randomized Trial of Verubecestat for Mild-to-Moderate Alzheimer‘s Disease. N Engl J Med 2018;378(18):1691-1703
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