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Hilfe beim Abnehmen
Peptid sorgt für funktionierendes Sättigungssignal
Der Melanocortin-4-Rezeptor (MC4R) spielt eine entscheidende Rolle im Energiehaushalt des Organismus und der Regulierung des Körpergewichts. Die Bindung des Sättigungshormons Leptin an den Leptin-Rezeptor (LEPR) führt im Gehirn normalerweise über mehrere Schritte zur Produktion des melanozytenstimulierenden Hormons (MSH). Bindet MSH an den G-Protein-gekoppelten Rezeptor Melanocortin-4-Rezeptor wird das eigentliche Sättigungssignal in den Zellen ausgelöst. Die Aktivierung des MC4R ist entscheidend für den Erhalt des Energiegleichgewichtes im Organismus. Funktioniert der Leptin-Rezeptor nicht, wird die Signalkaskade der Sättigung schon zu Beginn unterbrochen. Die Folge ist ein nicht stillbares Hungergefühl und eine ausgeprägte Fettleibigkeit bereits in der Kindheit. Eine spezifische Therapie gibt es bisher nicht. Forscher des Instituts für Experimentelle Pädiatrische Endokrinologie der Charité konnten jetzt mit dem subkutan applizierbaren Setmelanotide zeigen, dass bei Patienten mit LEPR-Gendefekt über einen Zeitraum von 45 bis 61 Wochen eine deutliche Gewichtsreduktion (bis zu 50 kg) möglich ist. Offensichtlich kann Setmelanotide als Agonist am Melanocortin-4-Rezeptor einen besonderen Signalweg des MC4R aktivieren, so dass sich wieder ein Sättigungsgefühl einstellt. Auch wenn die vorliegende Untersuchung nur mit drei Patienten mit LEPR-Gendefekt durchgeführt wurde, so ist die Hoffnung auf einen neuen Therapieansatz auch für weitere adipöse Patientengruppen groß. |
Quelle
Clément C, Biebermann H, Farooqi IS et al. MC4R agonism promotes durable weight loss in patients with leptin receptor deficiency. Nature Medicine 2018;24:551–555, doi:10.1038/s41591-018-0015-9
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