Arzneimittel und Therapie

Bei mediterraner Ernährung ...

bleibt alles beim Alten

Eine mediterrane Ernährungsweise ist gut für Herz und Kreislauf: Das war das Fazit der PREDIMED-Studie aus dem Jahr 2013. Doch bei der Studiendurchführung ging nicht alles mit rechten Dingen zu ...

Bereits seit den 1950er-Jahren gibt es epidemiologische Hinweise darauf, dass eine traditionelle mediterrane Ernährungsweise, gekennzeichnet durch einen hohen Anteil von Gemüse, Fisch, Nüssen und Olivenöl sowie eine geringe Zufuhr von Fleisch und Milchprodukten, sich positiv auf die kardiovaskuläre Gesundheit auswirkt. Seitdem ist dieser Zusammenhang in zahlreichen Beobachtungsstudien bestätigt worden, woraus sich jedoch zunächst keine Kausalität ableiten ließ.

Im Jahre 2013 publizierten Estruch et al. im New England Journal of Medicine eine randomisierte, kontrollierte, prospektive Studie, in der eine mediterrane, mit Olivenöl oder Nüssen angereicherte Diät mit einer normalen, lediglich fettreduzierten Ernährungsweise im Hinblick auf die primären Endpunkte Myokardinfarkt, Schlaganfall oder Tod infolge einer kardiovaskulären Erkrankung verglichen wurde. In die Studie wurden 7447 Teilnehmer zwischen 55 und 80 Jahren mit hohem kardiovaskulärem Risiko eingeschlossen, die jedoch bisher kein kardiovaskuläres Ereignis erlitten hatten. Die Originalpublikation wurde 2017 von den Autoren zurückgezogen, da im Nachhinein Unstimmigkeiten bei der Randomisierung festgestellt wurden. Die erneute statistische Auswertung brachte jedoch ähnliche Ergebnisse wie die ursprüngliche Publikation: In der Gruppe, die einer mediterranen Ernährung folgten und zusätzlich mindestens vier Esslöffel Olivenöl „extra virgine“ pro Tag zu sich nahmen, erreichten 3,8% der Teilnehmer einen der primären Endpunkte, in der Gruppe der mit Nüssen (30 g/Tag) angereicherten mediterranen Ernährungsweise waren es 3,4% und in der Kontrollgruppe 4,4%. Das Risiko für ein schwerwiegendes kardiovaskuläres Ereignis war in der Olivenöl- und in der Nuss-Gruppe mit einer Hazard Ratio von 0,69 (95%-Konfidenzintervall [KI] 0,53 – 0,91) bzw. 0,72 (95%-KI 0,54 – 0,95) deutlich geringer. Eine mediterrane Ernährung kann auch in der Primärprävention dazu beitragen, die kardiovaskuläre Morbidität und Mortalität zu senken. |

Quelle

Estruch R et al. Retraction and Republication: Primary Prevention of Cardiovascular Disease with a Mediterranean Diet. N Engl J Med 2013;368:1279-90. N Engl J Med 2018 21;378(25):2441-2442

Apothekerin Dr. Julia Podlogar

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