Arzneimittel und Therapie

Tenecteplase überzeugt bei Schlaganfall

Fibrinolytikum ist Standardtherapie mit Alteplase nicht unterlegen

Zugelassen ist Tenecteplase zur Behandlung von Schlaganfallpatienten zwar nicht, allerdings ist die Applikation des rekombinanten Plasminogen-Aktivators als intravenöser Bolus deutlich zeitsparender als die einstündige Infusion der kürzer wirksamen Alteplase. Im Rahmen einer randomisierten Phase-II-Studie wurde daher untersucht, ob Tenecteplase mit der Standardmedikation zur fibrinolytischen Behandlung bei akutem ischämischem Schlaganfall auch unter klinischen Gesichtspunkten mithalten kann. Dazu erhielten 202 Schlag­anfall-Patienten, die einen Verschluss der Arteria carotis interna, Arteria basilaris oder Arteria cerebri media hatten und für die eine operative Entfernung des Blutgerinnsels geplant war, innerhalb von viereinhalb Stunden nach dem Auftreten der ersten Symp­tome zur Thrombolyse Tenecteplase (0,25 mg/kg Körpergewicht) oder Alteplase (0,9 mg/kg Körpergewicht). Primärer Endpunkt der Studie war eine Rekanalisation (Wiederherstellung des Blutflusses) in über 50% des betroffenen ischämischen Areals oder kein wiederauffindbarer Thrombus während der initialen Angiographie. Das Primärziel wurde in der Tenecteplase-Gruppe von 22% der Patienten erreicht und von 10% in der Alteplase-Gruppe (p = 0,002 für Nichtunterlegenheit; p = 0,03 für Überlegenheit). Außerdem führte Tenecteplase nach drei Monaten zu einem besseren funktionellen Ergebnis im Vergleich zu Alteplase. |

Quelle

Campbell BCV et al. Tenecteplase versus Alteplase before Thrombectomy for Ischemic Stroke. N Engl J Med 2018;378(17):1573-1582

Dr. Miriam Neuenfeldt

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