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DAZ aktuell
Importeure verteidigen Quote
Apotheker und AOK Ba.-Wü. wollen keine Quote mehr – Arzneimittelimporteure reagieren gereizt
Zunächst hatte DAV-Chef Fritz Becker erklärt, dass lange und grenzüberschreitende Lieferketten das Risiko für das Einschleusen von gestohlenen und gefälschten Medikamenten erhöhten. Die Einsparungen seien jedoch marginal. Der Verband der Arzneimittel-Importeure Deutschlands (VAD) widersprach. Es folgte ein Statement contra Quote von Christopher Hermann, dem Chef der AOK Ba.-Wü. Auch er meint, dass die Importquote ein Einfallstor für gefälschte Arzneimittel sein kann. Vor allem aber hält er sie für ein aus der Zeit gefallenes Bürokartiemonster – gespart werde mit Rabattverträgen, nicht mit Importen. Auch dem trat der VAD entgegen (siehe AZ Nr. 31/2018, S. 1).
Anfang dieser Woche folgte dann ein gemeinsames Statement von VAD und dem Bundesverband der Arzneimittelimporteure e. V. (BAI). Darin weisen sie alle Vorwürfe zurück. Sie sind überzeugt: Ohne die Quote hätten die Krankenkassen erhebliche Mehrausgaben; auch weil ohne die Import-Konkurrenz die bisherige Bereitschaft von Erstanbietern entfiele, im patentgeschützten Markt Rabattverträge abzuschließen. Zudem würde es den Aufwand für Apotheken und Kassen erhöhen. Die derzeitig vertragliche Regelung sorge unbürokratisch dafür, dass jede Apotheke pauschal ihre Verpflichtungen zur Wirtschaftlichkeit hinsichtlich der Importe erfüllen könne. Entfiele diese, müssten die Kostenträger in jedem Einzelfall prüfen, ob nicht die Abgabe eines preisgünstigeren Importarzneimittels wirtschaftlich geboten und möglich war. Last not least sehen die Verbände natürlich auch die mittelständischen Import-Unternehmen erheblich gefährdet. An den gegenwärtigen Regelungen wollen sie daher nicht rütteln. |
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