- DAZ.online
- DAZ / AZ
- DAZ 38/2018
- Homöopathie? Nur aus der...
DAZ aktuell
Homöopathie? Nur aus der Apotheke!
DAV und homöopathischer Ärzteverein sind sich einig
„Die geforderte Abschaffung der Apothekenpflicht für homöopathische Arzneimittel wäre ein deutlicher Rückschritt“, sagt Cornelia Bajic, erste Vorsitzende des Deutschen Zentralvereins homöopathischer Ärzte. Auch Fritz Becker, Vorsitzender der Deutschen Apothekerverbandes (DAV), findet Argumente dafür, weshalb Homöopathika in der Apotheke beraten und verkauft werden sollten: „Wir müssen die Kunden darauf hinweisen, dass es zum Beispiel nicht ratsam ist, hohes Fieber ausschließlich mit Kamille zu behandeln. Wenn es den freien Zugriff im Drogerie-Regal gibt, dann kann durchaus etwas schiefgehen.“ Auch der Augsburger Mediziner Dr. Jörg Haberstock, plädiert dafür, dass Globuli in der Apotheke bleiben. „Das ist für die Anwendungssicherheit erfahrungsgemäß gut, wenn da eine beratende Instanz zwischengeschaltet ist. Er sieht außerdem die Gefahr, wenn sich der Markt für Globuli Richtung Drogerie und Supermarkt öffnen sollte, dass damit die Massenproduktion und ein Preiskampf beginnen würden. „Und den werden nicht diejenigen Firmen gewinnen, die derzeit Homöopathika in hoher Qualität und nahe am Therapieprinzip herstellen“, so Haberstock weiter. Den Vorwurf der Homöopathie-Kritiker, dass die Evidenz in der Komplementärmedizin unzureichend sei, entkräftet Fritz Becker mit dem Hinweis darauf, dass Evidenz „nicht nur im wissenschaftlichen Nachweis, sondern auch in der persönlichen Erfahrung“ bestehe. Die Apotheker hätten eine große Verantwortung, die Balance zwischen Kundenwunsch, Hoffnungen, aber auch Risiken und Grenzen bei der Homöopathie zu finden. Und bei der Apothekenpflicht gehe es nicht ums Geld, erklärt Becker weiter: „Im Gesamtumsatz einer Apotheke macht die Homöopathie weniger als ein Prozent aus“. |
0 Kommentare
Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.