Prisma

Wunden ohne Narben

Auf der Suche nach einem künstlichen Elastin-Kollagen-Mix

cae | Die Arbeitsgruppe „SkinNext“ am Fraunhofer-Institut für Mikrostruktur von Werkstoffen und Systemen in Halle (IMWS), die bis Mitte 2016 am dortigen Institut für Pharmazie ansässig war, entwickelt neuartige Biomaterialien für die Versorgung von schweren Hautverletzungen und schlecht heilenden Wunden. Dabei geht sie von den Strukturproteinen Elastin und Kollagen aus, die der Haut Elastizität bzw. Zugfestigkeit geben und im Zusammenspiel allen synthe­tischen Polymeren, die heute zur Wundabdeckung eingesetzt werden, überlegen sind. Elastin gehört zu den wenigen Proteinen, die vom Körper nur einmal gebildet werden. Daher fehlt es auch im Narbengewebe, das gerade deshalb nicht so elastisch ist wie unverletzte Haut. Eine synthetische Haut mit einer Elastin-ähnlichen Komponente könnte insofern der natürlichen Wundheilung mit Narben­bildung überlegen sein.

Foto: SEM: Fraunhofer IMWS
Zahn der Zeit: Mikrostruktur der Elastinfasern in der Haut eines 6-Jährigen (links) und eines 90-Jährigen.

Die von Christian Schmelzer geleitete Arbeitsgruppe „SkinNext“ charakterisiert ihre neu entwickelten Proteine sowohl chemisch als auch physikalisch, wobei gerade deren Quervernetzung ein wichtiges Qualitätsmerkmal ist. Da die traditionell verwendeten künstlichen Quervernetzer toxisch sind, besteht eine Herausforderung darin, durch natürliche Prozesse ­kovalente Quervernetzungen zu ­induzieren. |

Quelle

www.imws.fraunhofer.de, 29.1.2018

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