Wirtschaft

Impfstoffe aus dem Drucker

CureVac aus Tübingen erhält Förderung

eda | Die Koalition für Innovationen zur Vorsorge von Epidemien (CEPI) und das Tübinger biopharmazeutische Unternehmen CureVac haben einen Partnerschaftsvertrags im Wert von bis zu 34 Millionen US-Dollar geschlossen. Gefördert werden soll eine mobile Mini-Fabrik, die bei Epidemien Impfstoffe direkt und vor Ort massenweise bereitstellen soll.

Im Jahr 2000 wurde das biopharmazeutische Unternehmen CureVac in Tübingen von Dr. Ingmar Hoerr gegründet. Ende der 1990er-Jahre stieß er im Rahmen seiner Promotion zufällig auf die Erkenntnis, dass die als sehr instabil geltende RNA – entgegen der allgemeinen Lehrmeinung – bei entsprechender Modulierung der biologischen Eigenschaften als Therapeutikum und Impfstoff direkt in Gewebe verabreicht werden kann. CureVac leistet seitdem nach eigenen Angaben Pionierarbeit in der Entwicklung RNA-basierter Arzneimittel und will neuartige Technologien zur Entwicklung von Krebstherapien, prophylaktischen Impfstoffen und bei der Behandlung seltener Enzymmangelerkrankungen etablieren.

Eine aktuelle von CureVac entwickelte Plattform soll in Zukunft innerhalb kurzer Zeit mRNA-Impfstoffkandidaten herstellen können, die sich gegen bekannte Pathogene richtet, die zu Lassa­fieber, Gelb­fieber und Tollwut führen können. Auch gegen neue und bisher un­bekannte Pathogene sollen diese Impfstoffe einsetzbar sein. Der Clou: Die Herstellung kann direkt vor Ort, also den Epidemie-Regionen stattfinden und so den Impfstoffbedarf gezielt decken.

Der Prototyp des „The RNA Printer™“ ist transportabel, kleinformatig und zu einem hohen Grad automatisiert. Innerhalb weniger Wochen kann der Drucker mehrere Gramm der mRNA, umhüllt mit Lipidnanopartikeln (LNP), für rund hunderttausend Impfstoff-Dosen produzieren. Die Koalition für Innovationen zur Vorsorge von Epidemien (Coalition for Epidemic Preparedness Innovations, CEPI) ist eine Partnerschaft von öffent­lichen, privaten, Hilfs- und Zivil­organisationen und fördert das Projekt drei Jahre lang mit bis zu 34 Millionen US-Dollar. |

Das könnte Sie auch interessieren

Innovative Technologien aus Tübingen

Impfstoffe schnell drucken, wo sie gebraucht werden

Warum die Curevac-Vakzine enttäuscht hat

mRNA-Impfstoff ist nicht gleich mRNA-Impfstoff

Welche mRNA-basierten Therapien in der Pipeline sind

Medizinische Software gegen Krebs und Infektionen

Corona-Impfstoff von Curevac

Kühlschranklagerung genügt!

Curevac-Gründer in den Stuttgarter Nachrichten

„Apotheken werden einmal überflüssig werden“

COVID-19: Lichtblick RNA-Impfstoffe?

Curevac startet mit mRNA-Impfstoff in Phase IIa

Was die Pipeline zu bieten hat

Bald Grippeimpfstoffe auf mRNA-Basis

Mögliche Kombination von COVID-19 und Grippevakzinen

Grippeimpfstoffe auf mRNA-Basis?

Mit Erbinformationen gegen Corona

Lichtblick mRNA-Impfstoffe?

0 Kommentare

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.