Gesundheitspolitik

Liebes Christkind

ein Jammertal! Seit drei Jahren kämpfen wir für ein Rx-Versandverbot, jetzt steht fest: Der Jens will’s nicht, die ABDA will’s nicht mehr. Und die Apothekenreform, die uns eigentlich den einheitlichen Arzneimittelpreis erhalten will, wackelt und steckt in der EU-Maschinerie fest. Da hilft nur noch Pfefferminztee trinken und abwarten. Liebes Christkind, bring dem jungen Benedikt und seiner E-Petition ein paar Schokoplätzchen – zum Durchhalten.

Und dann die Chose mit den Lieferengpässen. Sie treiben uns in den Wahnsinn! Also, keine Gutsle für den AOK-Christopher. Bitte mach ihm klar, dass seine Rabattverträge eine Teilschuld haben und setz das Wort Lieferengpässe auf die Liste der Unwörter des Jahres! Wenn Du das tust, liebes Christkind, dann bekommst Du im nächsten Jahr bei mir eine kostenlose Grippe-Schutzimpfung. Aber komm bitte bei mir vorbei, nicht in einer Brandenburger Apo, die wollen dort nämlich nicht impfen.

Ach ja, die honorierten Dienstleistungen, die uns der Gesundheitsminister mit der Apo-Reform versprochen hat: Da klemmt’s noch – er will nicht viel dafür bezahlen, die Kassen wollen sie nicht wirklich und die BAK will ihre Geheimlisten mit Vorschlägen nicht rausrücken – das geht doch gar nicht. Mein Wunsch, liebes Christkind: Bring dem BAK-Andreas doch ein kleines Büchlein mit vielen netten Dienstleistungen und Vorschlägen, was sie kosten sollen – sonst wird das in zehn Jahren nichts.

Liebes Christkind, bist Du eigentlich auch schon digital? Ein E-Christkind? Bei uns soll’s im nächsten Jahr – zumindest vielleicht, wenn’s mit der TI und IT klappt – mit dem E-Rezept und dem E-Medikationsplan losgehen. Da brauchen wir Deine digitale Unterstützung, denn die holländischen Arznei-Versandhäuser wollen die E-Rezepte ab­greifen. Liebes Christkind, Du weißt doch, wir sind die echten Apotheken! Wir haben auch ein neues, teures Apothekenhaus! Obwohl, hinein durften wir noch nicht. Vielleicht kannst Du in der Berliner Heidestraße mal vorbeischauen und ihnen vorschlagen, einen Tag der offenen Tür zu machen, das käme megagut an. Und leg für die ABDA-Spitze noch drei Kinokarten bei für den neuen Star-Wars-Film – für unsere Skywalkers Friedemann, Fritz und Andreas!

Weil wir gerade bei Geschenken sind: Dem ABDA-Fritz bring bitte für seine Badewanne ein kleines Rahmen-Schiffchen mit Preisanker, das gefällt ihm. Und für den ge­beutelten ABDA-Friedemann – Du weißt, er will zurück in seine Offizin: Bring ihm doch eine E-Klingel für seinen Tresen, die kann er an seinen Apo-Computer anschließen und dann nicht nur hören, sondern sehen, wenn Kunden kommen.

Unser letzter Wunsch, liebes Christkind: Was ist mit Friedemanns Nachfolger (m/w/d)? Hilfst Du uns suchen? Vielleicht mal eine „w“?

Dein Apothekerlein Peter

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