Aus den Ländern

Besuch aus dem EU-Parlament

Jutta Paulus bei der LAK Rheinland-Pfalz / Breiter Konsens in Fragen der Patientenbetreuung

Am 2. Juli 2019 trat in Straßburg das neu gewählte EU-Parlament zu seiner konstituierenden Sitzung zusammen, bereits am 13. August stattete die frisch- und direkt­gewählte Abgeordnete Jutta Paulus aus dem rheinland-pfälzischen Neustadt an der Weinstraße der Landesapothekerkammer Rheinland-Pfalz einen ersten Besuch ab.
Foto: Scheinert/LAK-RLP
Dr. Andreas Kiefer, Präsident der LAK Rheinland-Pfalz und der Bundesapothekerkammer, mit Apothekerin Jutta Paulus, Abgeordnete des neuen Europaparlaments, bei dem Gespräch in Mainz.

Es war in jeder Hinsicht ein Arbeitstreffen: Paulus, approbierte Apothekerin und Mitglied im Ausschuss für Umweltfragen, öffentliche Gesundheit und Lebensmittelsicherheit des neuen Europaparlaments, arbeitete in den Jahren 1991 bis 1998 in einer öffentlichen Apotheke in Neustadt/Weinstraße und wirkte gleichzeitig an dem Aufbau eines eigenen Labors mit. Hier war sie als Qualitätsmanagerin, Controllerin und Geschäftsführerin tätig. Ab 2015 war sie in der Stabsstelle Qualitäts- und Projektmanagement als Leitung Zentralarchiv am Marienhausklinikum Hetzelstift, Neustadt, tätig. Seit 2017 ist Paulus Landesvorsitzende von Bündnis 90/die Grünen Rheinland-Pfalz. Vor diesem Hintergrund konnten die Gesprächspartner aufseiten der Landesapothekerkammer – LAK- und BAK-Präsident Dr. Andreas Kiefer, Kammergeschäftsführer Dr. Tilman Scheinert und Justiziarin Doris Wettmann – mit Jutta Paulus gleich „in medias res“ gehen. Natürlich standen die aktuellen apothekenspezifischen Gesetzgebungsvorhaben und deren mögliche Auswirkungen für die Patienten, deren qualifizierte Arzneimittelversorgung und die Vor-Ort-Apotheken auf dem Plan. Gerade europarecht­liche Entwicklungen seien dabei insbesondere auch im Hinblick auf die Arzneimittelversorgung der Menschen durchaus kritisch zu sehen. Übereinstimmend unterstrichen Paulus und Kiefer die besondere Bedeutung von Arzneimitteln, bei denen es sich eindeutig um ein „Vertrauensgut ganz besonderer Art“ handle und gerade nicht um ein beliebiges Konsumgut.

Arzneimittelversorgung: Qualität vor Wirtschaft

Die bloße Absatzsteigerung von Arzneimitteln könne für keinen verantwortlichen Akteur im Gesundheits­wesen das Ziel seines Handelns sein. Rabatte oder Boni würden falsche und riskante Anreize schaffen. Folge könnte zunehmender Medikamentenmissbrauch mit entsprechenden Auswirkungen für die einzelnen Menschen, aber auch für die ganze Gesellschaft sein. Insofern sei eine qualifizierte Arzneimittelversorgung der Menschen nicht an rein wirtschaftlich ausgerichteten Marktmechanismen zu bewerten. Die Grundsätze des freien (EU-)Warenverkehrs seien die falschen Maßstäbe – zumindest sobald ein Medikament als Ware in der Apotheke angekommen sei.

Konsens bestand auch in der Über­zeugung, wonach es Bestandteil einer sorgfaltsgerechten und kleinteiligen Arzneimittelversorgung sei, sich insbesondere auch derjenigen Menschen anzunehmen, die etwa aufgrund ihres Alters, gesundheitlicher Einschränkungen oder sonstiger Barrieren einer besonderen Zuwendung und Fürsorge bedürfen. „Dazu gehören natürlich auch die vielen Menschen, die Schwierigkeiten haben, einen Beipackzettel zu verstehen – oder bereits zu lesen.“

Deutlich wurde, welche Bedeutung der Kontakt in die Vor-Ort-Apotheken für Jutta Paulus über all die Jahre behalten hat. Umso mehr freut sich die Landesapothekerkammer Rheinland-Pfalz, nun mit einem Kammermitglied im Europaparlament vertreten zu sein und das Gespräch fortzuführen. |

Quelle: LAK Rheinland-Pfalz/Scheinert

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