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- DAZ 34/2019
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Prisma
Toxische Fische
Klimawandel und Überfischung verstärken Quecksilberbelastung
Meerestiere reichern durch Nahrungsaufnahme Quecksilber an. Je weiter oben in der Nahrungskette die Tiere stehen, desto höher ist die Konzentration der giftigen Verbindungen. Besonders hohe Werte werden deshalb in großen Raubfischen wie dem Thunfisch, Kabeljau oder Dornhai gemessen. Eine in „Nature“ erschienene Studie zeigt, wie der Klimawandel Einfluss auf die Quecksilberwerte in Fischen nimmt. Der Fokus der Forscher lag auf Methylquecksilber-Verbindungen, die neurotoxisch und kanzerogen wirken. Fischproben aus dem Golf von Maine an der Nordostküste der USA aus den 1970er- und 2000er-Jahren wurden verglichen. Dabei stellte sich heraus, dass die Quecksilberkonzentrationen in Kabeljau 1970 um bis zu 20% niedriger waren als 2000. Die Wissenschaftler führten dies auf den zwischenzeitlichen Kollaps der Heringsbestände, einer Hauptnahrungsquelle des Kabeljaus, durch Überfischung in der Region zurück. Die Tiere mussten auf andere, stärker mit Quecksilber belastete Nahrungsquellen ausweichen.
Ein weiterer Faktor scheinen steigende Meerestemperaturen zu sein. In wärmerem Wasser verbrauchen Fische mehr Kalorien beim Schwimmen. Sie müssen dann mehr Nahrung zu sich nehmen, was wiederum zu einer höheren Akkumulation von Quecksilber führt. Die Ozeanografen berechneten, dass ein Anstieg der Meerestemperatur um ein Grad Celcius zu einem Anstieg der Quecksilberkonzentration um 32% in Kabeljau führen könnte. |
Literatur
Schartup AT et al. Climate change and overfishing increase neurotoxicant in marine predators. Nature 2019; doi:10.1038/s41586-019-1468-9
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