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AOK-Chef fürchtet neue Kostenlawine
Litsch: Apotheken bekommen mehr Geld, damit sie den Versandhandel tolerieren
Die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ berichtete am vergangenen Dienstag, dass die gesetzlichen Krankenkassen zur Jahresmitte ein Defizit von 562 Millionen Euro ausweisen – ein fünf Mal höheres als noch nach dem ersten Quartal 2019. Allerdings: Dem Fehlbetrag stehen Reserven in Höhe von 20 Milliarden Euro gegenüber. Dennoch sind einige Kassen alarmiert. Auch die AOKen. Selbst die AOK-Gemeinschaft hat das zweite Quartal 2019 mit einem Minus von 67 Millionen Euro abgeschlossen, erklärte Litsch gegenüber DAZ.online. „Das ist seit Langem wieder mal ein leichtes Minus, hat aber noch nichts mit der allgemeinen wirtschaftlichen Eintrübung zu tun. Im Gegenteil, die Einnahmesituation der GKV ist auch 2019 noch äußerst robust.“ Litsch zufolge resultieren diese Zahlen auch aus einem gegenüber dem Vorjahreshalbjahr abgeschwächten Versichertenwachstum. Zudem machten sich Sondereffekte bemerkbar, etwa die Absenkung von Zusatzbeiträgen. Hinzu komme, dass – wie im Pflegepersonal-Stärkungsgesetz festgehalten – schon (GKV-weit) 320 Millionen Euro für neue Pflegestellen ausgegeben worden seien. In der „Rheinischen Post“ erklärt Litsch aber auch, an welchen Ausgaben er sich besonders stört. Den Milliarden, die für die Terminservicestellen flossen und für die er „bisher keinen echten Nutzen für die Versicherten erkennen“ kann. Sie erzeugten vor allem viel Bürokratie. Und Ärzte erhielten, damit sie ihren Widerstand aufgeben, „zusätzliche Honorare in Höhe von jährlich 600 Millionen Euro als Beruhigungspille.“ Den gleichen Mechanismus sehe man bei den Apothekern. „Auch sie erhalten zusätzliche Vergütungen, damit sie den Versandhandel tolerieren.“ |
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