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Arzneimittel und Therapie
Lückenhafter Mumps-Impfschutz
US-Forscher zeigen Schwächen der MMR-Vakzine auf
cst | Immer wieder hört man von Fällen, in denen Menschen an Mumps erkranken, obwohl sie den Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO) entsprechend geimpft wurden. Aus den USA wurde in den letzten Jahren von etlichen größeren Mumps-Ausbrüchen unter College-Studenten berichtet, die in ihrer Kindheit die beiden vorgesehenen Impfdosen erhalten hatten. Wie es dazu kommen kann, wollte ein Forscherteam um Sri Edupuganti von der Emory University School of Medicine in Atlanta genauer wissen. Sie stellten fest, dass es dafür vor allem zwei Gründe gibt: Zum einen sprechen nicht alle Personen auf die Impfung an. Zum anderen scheinen sich die Mumpsviren im Lauf der Zeit verändert zu haben. So unterscheidet sich der zirkulierende Wildtyp von dem Virusstamm, auf dem die Impfung basiert. Zu diesen Ergebnissen kamen die Wissenschaftler, indem sie die Blutproben von 71 Studenten untersuchten. Bis auf zwei hatten alle zwei Impfdosen der Masern-Mumps-Röteln(MMR)-Vakzine erhalten. Bei 93% der Studenten konnten Antikörper gegen Mumps nachgewiesen werden. Jedoch war die durchschnittliche Zahl der Zellen, die neutralisierende Antikörper gegen Mumps produzieren können, etwa fünf- bis zehnmal geringer als die Zahl der Masern- und Röteln-spezifischen Zellen. Rund 10% der Probanden hatten überhaupt keine Mumps-spezifischen Gedächtnis-B-Zellen gebildet. Zudem konnten die Forscher nachweisen, dass die Titer der neutralisierenden Antikörper gegen das zirkulierende Virus (Genotyp G) sechsmal niedriger waren als die Antikörpertiter gegen den Jeryl-Lynn-Stamm (Genotyp A), welcher der Vakzine zugrunde liegt. Nach Einschätzung der Studienautoren bestehe somit bei mindestens sechs Probanden das Risiko, an einer Infektion mit dem derzeit zirkulierenden Stamm zu erkranken. Damit steht die Frage im Raum, ob die derzeit verwendete Vakzine gegebenenfalls optimiert werden sollte. |
Literatur
Rasheed MAU et al. Decreased humoral immunity to mumps in young adults immunized with MMR vaccine in childhood. Proc Natl Acad Sci USA 2019; doi:10.1073/pnas.1905570116
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