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Auszeichnung für Integrationsprojekt der LAK Rheinland-Pfalz
Bundeskanzlerin Merkel überreicht Preis für Projekt „IQ – Apotheker für die Zukunft“
„Wir könnten das Projekt noch mindestens zehn Jahre weiterführen, sagt Elmar Kretschmer, Projektverantwortlicher bei Medici in Posterum mit Sitz in Mainz und Köln. So viele Bewerber und Interessenten habe man auf der Warteliste für das Projekt „IQ – Apotheker für die Zukunft“.
Vorbereitung auf drei Säulen
Worum geht es in dem seit 2017 bestehenden Projekt? Ausländische Apotheker, die in ihrer Heimat Pharmazie studiert haben oder in dem Beruf gearbeitet haben, sollen in Deutschland Fuß fassen können. Integrierter Fach- und Sprachunterricht, Mitarbeit in Apotheken und eine ehrenamtliche Einzelbetreuung durch einen ehrenamtlichen Tutor (Apotheker) sind dabei die drei Säulen des Projekts. Bislang konnten alle 56 Kursteilnehmer die Fachsprachprüfung und pharmazeutische Kenntnisprüfung bestehen, heißt es. Derzeit sind es rund 15 bis 20 Teilnehmer, die regelmäßig in sechs bis sieben Monaten auf die Approbation in Deutschland vorbereitet werden. Viele stammen dabei laut Kretschmer aus dem Nahen Osten, etwa aus Syrien.
„Das Geld geht natürlich wieder in das Projekt für Anschaffungen und Lehrmaterial“, erklärte Kretschmer anlässlich der Auszeichnung. Seine Freude ist auch deshalb groß, weil der Preis recht überraschend kam: „Wir haben da eigentlich nicht mit gerechnet“. Mit dem jetzt entgegengenommenen Preis hofft Kretschmer weitere Förderzusagen für die Zukunft zu bekommen. „Das Projekt ist ja für die Teilnehmer kostenlos. Es wird vom Bund und aus dem Europäischen Sozialfonds finanziert.“ Aktuell habe man Förderzusagen bis zum Jahr 2022. Aber der Bedarf sei ungebrochen groß. Noch seien es viele aus der Region, die in das Projekt aufgenommen würden, so Kretschmer. Aber mittlerweile gebe es viele Interessenten aus der ganzen Welt. Bevor es eine Zusage gibt, werden die Teilnehmer mittlerweile gecastet, um vor allem sprachlich ein ähnliches Niveau zu Beginn zu haben.
Wichtiges Wissen
Kiefer nahm den Preis am 11. November stellvertretend aus den Händen von Kanzlerin Merkel entgegen. „Als Freiberufler haben wir Apotheker die Aufgabe, uns um die Menschen zu kümmern – auch um ausländische Apotheker als zukünftige Arbeitnehmer und Kollegen in der Apotheke vor Ort“, sagte er bei der Verleihung.
Merkel erklärte, das Projekt zeige vor allen Dingen auch, „wie wertvoll es ist, wenn Geflüchtete ihr Wissen und ihr Können bei uns auch wirklich anwenden“. Prof. Dr. Wolfgang Ewer, Präsident des Bundesverbandes der Freien Berufe e. V., erklärte in seiner Rede: „Menschen durch Ausbildung und Arbeit zu integrieren ist der beste Weg, um ihnen Perspektiven zu bieten und das Ankommen in unserer Gesellschaft zu erleichtern“. Sein Verband hatte das Projekt für den Preis vorgeschlagen.
Das Projekt habe den diesjährigen thematischen Schwerpunkt „Mitgestalten“ getroffen, begründete die Jury des Preises ihre Wahl. Es zeige „herausragende Beispiele erfolgreicher Integration“. Die Jury besteht derzeit aus der Berliner Integrationsforscherin Naika Foroutan, dem Fußballprofi Sami Khedira, dem Autor Ahmad Mansour, der langjährigen Frankfurter Oberbürgermeisterin Petra Roth sowie dem ehemaligen Vorsitzenden der Bundesagentur für Arbeit Frank-Jürgen Weise, der der Jury vorsitzt.
Der Nationale Preis für Integration wird seit dem Jahr 2016 verliehen, in diesem Jahr zum dritten Mal. Vorschlagsberechtigt sind 33 Institutionen, vorgeschlagen werden können Personen, Personengruppen, Organisationen oder auch Kommunen. |
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