Gesundheitspolitik

BfArM und EMA warnen

Arzneimittelfälscher nutzen COVID-19-Angst aus

ks | Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) und die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) warnen die Öffentlichkeit: Sie sollen keine Arzneimittel von nicht autorisierten Webseiten und anderen Anbietern erwerben, die sich die Ängste und Sorgen der Bevölkerung infolge der anhaltenden Pandemie der Coronavirus-Krankheit (COVID-19) zunutze machen wollen.

Anbieter könnten behaupten, dass ihre Produkte COVID-19 behandeln bzw. verhindern können oder den Anschein erwecken, dass sie einen einfachen Zugang zu legalen Arzneimitteln bieten, die sonst nicht sofort oder nur mit Rezept erhältlich sind. „Solche Produkte sind wahrscheinlich gefälschte Arzneimittel“, so BfArM und EMA.

Ihre klare Empfehlung lautet daher: „Um sich vor betrügerischen Verkäufern zu schützen, kaufen Sie Arzneimittel nur in einer örtlichen Apotheke oder in einer bei den Behörden registrierten Online-Apotheke ein.“ Zudem warnen sie ausdrücklich vor dem Kauf von Arzneimitteln, die als Heilmittel oder vorbeugende Behandlungen für COVID-19 beworben werden. Es gebe derzeit schlicht keine für COVID-19 zugelassenen Arzneien. Zur Behandlung von Symptomen wie z. B. Fieber gebe es hingegen Arzneimittel – ihren Einsatz sollten Patienten mit ihrem Arzt oder Apotheker beraten. Auch im Falle von Lieferengpässen bei Arzneimitteln empfehlen die Behörden, dem Rat von Arzt oder Apotheker zu folgen.

Dass das Problem der Arzneimittelfälschungen generell nicht zu unterschätzen ist, macht auch ein aktueller Bericht des Amtes der Europäischen Union für geistiges Eigentum (EUIPO) und der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) deutlich: Demnach wird der Wert der gefälschten Pharmazeutika, die weltweit im Handel sind, auf bis zu 4,03 Mrd. Euro geschätzt. Die in der Studie analysierten Daten über Zollbeschlagnahmen im Zeitraum 2014 bis 2016 zeigen, dass Antibiotika, Lifestyle-Medikamente und Schmerzmittel besonders fälschungsgefährdet waren. |

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