Wirtschaft

1,3 Mrd. Euro werden frei

Patentschutz für 18 Substanzen läuft 2020 ab

cha | In diesem Jahr wird für den generischen Markt ein Umsatzvolumen von fast 1,13 Mrd. Euro (nach ApU) frei, da in Deutschland der Patentschutz für 18 pharmazeutische Substanzen abläuft. Das zeigt eine Analyse der internationalen Patentdatenbank Shark des Datendienstleisters Insight Health.

Dabei liegt, bezogen auf die ATC1-Klassen, ein deutlicher Schwerpunkt bei den Antineoplastika und Immunmodulatoren sowie beim Nervensystem: In diesen beiden Klassen befinden sich acht der frei werdenden Substanzen; diese vereinen insgesamt 70 Prozent des Umsatzes auf sich.

Schwerpunkt bei Biologicals

Bei vier der fünf umsatzstärksten Substanzen mit auslaufendem Patentschutz handelt es sich um gentechnisch hergestellte Arzneimittel. Unangefochtener Spitzenreiter ist Bevacizumab, ein monoklonaler Antikörper, der in Kombination mit einer Chemotherapie bei verschiedenen Tumorerkrankungen eingesetzt wird. Mit über 333 Mio. Euro macht das Zytostatikum fast 30 Prozent des frei werdenden Umsatzvolumens von insgesamt 1,13 Mrd. Euro aus. Zwei Biosimilars wurden bereits von der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA) zugelassen, zwei weitere Hersteller stehen zum Ablauf des Patents Mitte Juni bereits in den Startlöchern.

An zweiter Stelle folgt mit einem Umsatzanteil von 17 Prozent Eculizumab. Dabei handelt es sich ebenfalls um einen monoklonalen Antikörper, der zur Therapie der paroxysmalen nächtlichen Hämoglo­binurie (PNH), einer seltenen Blutkrankheit, eingesetzt wird. Auf dem dritten Platz folgt mit knapp 16 Prozent Tocilizumab, ein monoklonaler Antikörper, der vornehmlich in der Therapie der rheumatoiden Arthritis angewendet wird.

„Insgesamt hält also auch dieses Jahr vielversprechende Umsatzpotenziale für Nachahmerprodukte bereit – vor allem bei den Biologicals“, resümiert Insight Health in seiner Pressemeldung. Es werde spannend zu sehen, heißt es weiter, wann wie viele Biosimilars in den deutschen Arzneimittelmarkt eintreten und mit welchen Preisabschlags- und Rabattvertragsstrategien die neuen Mitbewerber und nicht zuletzt der Originalhersteller ins Rennen gehen. |

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