Prisma

Agaven-Alkohol rettet die Welt …

mit nachhaltigem Brennstoff

Foto: Fernando – stock.adobe.com

us | Der Energiehunger der wachsenden Weltbevölkerung steigt stetig und verlangt neue Lösungen. Die Produktion von Bioethanol könnte ein Weg sein, aus nachwachsenden Rohstoffen Energieträger zu gewinnen. Kohlenhydrate für die Ethanol-Herstellung können beispielsweise aus Zuckerrohr oder Mais gewonnen werden. Wissenschaftler haben ein Projekt gestartet, um den Anbau von Agaven zu diesem Zweck in Australien, dem trockensten aller Kontinente zu untersuchen. ­Agaven werden vor allem in Mexiko angepflanzt, um daraus hochprozen­tigen Tequila zu produzieren. Sie ge­hören zu den Sukkulenten und ent­halten hohe Zuckerkonzentrationen. Agaven sind besonders resistent gegenüber Hitze und Trockenheit, was sie gut für den Anbau in Australien eignet. Die ­Forscher um den Agrarwissen­schaftler Dr. Daniel Tan untersuchten die Effizienz des Anbaus im Bundesstaat Queensland und gelangten zu erfreulichen Resultaten. Aus Agaven ab einem Alter von fünf Jahren lassen sich 7414 Liter Bioethanol pro Hektar und Jahr gewinnen. Zwar ist die Ausbeute aus dem Anbau von Zuckerrohr mit rund 9900 Liter größer, Agaven verbrauchen jedoch 69% weniger Wasser, ein entscheidender Vorteil in einem Land, das wiederholt von Dürre-Perioden geplagt wird. Auch angesichts des steigenden Bedarfs an Desinfektionsmitteln im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie könnte sich die Ethanol-Gewinnung aus nachwachsenden Rohstoffen als ertrag­reiches Geschäft erweisen. Tequila hüllt Erinnerungen von Trinkern in einen dunklen Schleier. Doch in dieser Anwendung könnte der Agavenalkohol eine produktive und nachhaltige Rolle in der Wirtschaft spielen. Das könnte den Schnaps in ein anderes Licht rücken. |

Literatur

Yan X et al. Agave; A promising feedstock for biofuels in the water-energy-food-environment (WEFE) nexus. Journal of Cleaner Production, 2020; doi:10.1016/j.jclepro.2020.121283

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