Wirtschaft

75.900 Euro für Hausärzte

Apobank-Studie zu Gehältern angestellter Mediziner

cha | Immer mehr Ärzte arbeiten als Angestellte im ambulanten Sektor, doch Tarifverträge gibt es hier keine. Eine Umfrage im Auftrag der Apobank ergab nun, dass die Bandbreite der bezahlten Gehälter sehr breit ist und dass Ärztinnen deutlich weniger verdienen als ihre männlichen Kollegen.

Über 46.500 Ärzte waren 2020 in der ambulanten Versorgung angestellt, 700 davon wurden von DocCheck Research im Auftrag der Deutschen Apotheker- und Ärztebank (Apobank) befragt. In die Auswertung zu den Gehältern flossen die Angaben von 307 Medizinern ein, die Vollzeit arbeiten und umsatzunabhängig bezahlt werden.

Der Vergleich zeigt, dass angestellte Fachärzte deutlich mehr verdienen als angestellte Hausärzte. So bekommen angestellte Ärzte in hausärztlichen Praxen im Durchschnitt 75.900 Euro brutto im Jahr, dabei bewegen sich die mittleren Jahresgehälter der Befragten zwischen 60.000 Euro und 88.000 Euro. Im Vergleich dazu erhalten Fachärzte mit 87.600 Euro brutto pro Jahr im Durchschnitt rund 15 Prozent mehr Gehalt, hier variieren die mittleren Einkommen zwischen 65.000 und 102.600 Euro. Vereinzelt wurden auch Gehälter bis zu 158.900 Euro genannt, heißt es in der Studie.

Dabei wird in den medizinischen Versorgungszentren (MVZ) mehr bezahlt als in den Praxen. Die reinen Festgehälter in einer Praxis liegen im Durchschnitt rund 16.500 Euro unter den Gehältern im MVZ. Allerdings wird dort auch länger gearbeitet: durchschnittlich 38,5 Stunden und damit eine Stunde mehr als in der Praxis.

Bemerkenswert ist, dass die in der ambulanten Versorgung angestellten Ärztinnen im Durchschnitt 18 Prozent weniger als ihre männlichen Kollegen verdienen. „Dass Frauen bei Gehaltsverhandlungen weniger Geld fordern als ihre männlichen Kollegen, ist immer wieder in Untersuchungen zu beobachten“, sagt Ramona Krupp, Referentin im Bereich Gesundheitsmärkte und -politik bei der Apobank. „Doch unsere Umfrage offenbart auch insgesamt hohe Differenzen zwischen den Gehältern, was letztendlich auch bedeutet, dass ein großer Verhandlungsspielraum vorhanden ist.“ |

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