Arzneimittel und Therapie

Das EKG am Handgelenk

Mit Smartwatch zur frühen Vorhofflimmern-Diagnose

Foto: sitthiphong/AdobeStock

mp | Softwareunternehmen entwickeln Apps und technische Geräte, mit denen sie Herzrhythmusstörungen vorhersagen wollen. Sogenannte Wearables (deutsch: „tragbare“) – also Smartwatches, Fitnesstracker und Co. – messen, speichern und verarbeiten Informationen zu Körperfunktionen. Die meisten Smartwatches sind mit optischen Sensoren ausgestattet, die die Herzfrequenz messen können. Zudem entwickelten Tech-Firmen in den vergangenen Jahren kleine Pflaster mit eingebautem EKG. 2019 wurde im „New England Journal of Medicine“ eine Studie des Herstellers Apple veröffentlicht. Nachdem die Smartwatch einen ersten Verdacht auf Vorhofflimmern gemessen hatte, wurden Probanden mit einem EKG-Pflaster ausgestattet, das mit dem Smartphone verbunden war. Eine App wertete das mobile EKG aus. Mit dieser Herangehensweise konnte die Apple-Software bei 84% der Probanden eine korrekte Dia­gnose stellen. Im November 2021 stellte der Wearables-Anbieter Fitbit, ein Tochterunternehmen von Google, auf dem Jahreskongress der American Heart Association Ergebnisse eine ähnliche Studie vor. Hier lag die Vorhersagegenauigkeit schon bei 98%. Der Markt für den medizinischen Einsatz von „smarten“ tragbaren Geräten ist umkämpft. 2021 nutzten weltweit über eine Milliarde Menschen Wearables. |

Literatur

Hughes S. Studie bestätigt Fitnesstracker Fitbit für zuverlässige Vorhersage von Vorhofflimmern. Medscape Nachrichten, 17. November 2021

Perez MV et al. Large-Scale Assessment of a Smartwatch to Identify Atrial Fibrillation. ­N Engl J Med 2019, DOI:10.1056/NEJMoa1901183

0 Kommentare

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.